Porträt der Mathilde Therese von Wrede (1811-1877), geb. Freiin von Schaumberg zu Strößendorf. Therese von Wrede war die Gattin des späteren Regierungspräsidenten der Pfalz Eugen Franz Fürst von Wrede (1806 Heidelberg - 1845 Bamberg). Die Hochzeit fand am 4.4.1835 statt. Der aufstrebende Beamte von Wrede ließ seine junge Frau kurz nach der Hochzeit von dem Maler Josef Karl Stieler (oder einem Epigonen) malen. Damenporträts á la Stieler waren in Bayern en vogue, seitdem König Ludwig begonnen hatte, junge Frauen aus bürgerlichem oder adligem Stand von seinem Hofmaler für eine Schönheiten-Galerie porträtieren zu lassen.
Wrede war der Sohn des pfalz-bayerischen Offiziers und späteren Feldmarschalls Carl Philipp von Wrede, sowie dessen Gattin Sophie Aloysia Agathe Gräfin von Wiser-Siegelsbach (1771–1837). Eugen von Wrede studierte Rechtswissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität. 1831 trat er als Assessor am Appellationsgericht zu Ansbach in den bayerischen Justizdienst ein. Als sein älterer Bruder, der Pfälzische Regierungspräsident Karl Theodor von Wrede, am 16. April 1841, auf eigenen Wunsch in den Ruhestand trat, ernannte ihn König Ludwig I. zu dessen Amtsnachfolger. Wrede verfolgte die Idee, der Stadt Mannheim gegenüber, am Platz der früheren Mannheimer Rheinschanze, auf bayerischem Territorium, eine Industrieansiedlung aufzubauen. Wrede fiel bei dem Monarchen in Ungnade wurde zum Leiter des untergeordneten Appellationsgerichtes in Bamberg ernannt und somit rangmäßig zurückgestuft. Ike und Berthold Roland Stiftung, Mannheim.
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