In einer düsteren Zimmerecke steht ein pensionierter Offizier in grauem Feldmantel, blauer Feldkappe und umgehängtem Schwert vor einem Tischchen mit Speisen und Getränken. Genüsslich greift er nach einem halben Brathähnchen. In dem einfachen Raum mit rohem Bretterboden stehen Tassen, Flaschen eine Gießkanne und ein Weinfaß verteilt umher. In der Ecke hängen an der Wand ein Einkaufskorb und ein Weinheber. Links unten signiert: Friedr. Friedländer 1884.
Friedrich Friedländer studierte an der Wiener Akademie, dann bei Ferdinand Georg Waldmüller. Studienreisen führten ihn nach Italien (1850), Düsseldorf (etwa 1851–1854) und Paris. Zuerst Historienmaler, wandte er sich seit 1854 dem Genre zu. Er malte namentlich Szenen aus dem Wiener Volks- und dem Soldatenleben und aus dem schwäbischen Volksleben. Seine Spezialität bestand in der Schilderung des beschaulichen Lebens in Invalidenhäusern.
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