Die Porträtmedaille zeigt auf dem Avers das Porträt des französischen Philosophen und Schriftstellers Voltaire (1694-1778). Auf dem Revers ist ein Altar mit einer Trophäe aus verschiedenen Gegenständen abgebildet, die in Beziehung zu Leben und Werk Voltaires stehen. So sind etwa Theatermasken zu sehen, die auf seine Tätigkeit als Theaterschriftsteller hinweisen. Ein Buch mit der Aufschrift "La Henriade" greift als konkretes Einzelwerk ein episches Gedicht Voltaires aus dem Jahr 1723 zu Ehren des französischen Königs Heinrich IV. heraus.
Die Inschrift auf dem Revers spielt darauf an, dass der Medailleur Georg Christian Waechter 1769 eigens für die Anfertigung der Medaille nach Ferney reiste, um das Porträt des Philosophen "nach der Natur" anzufertigen. In seinem Schloss in Ferney verbrachte der berühmte Philosoph seine letzten beiden Lebensjahrzehnte. Die ursprüngliche Medaille trägt auf dem Revers die Inschrift "Il ôte aux nations le bandeau de l'erreur" (Er nahm den Völkern die Augenbinde des Irrtums ab), ein Vers aus der "Henriade", der oft für Voltaire selbst angesichts dessen Bedeutung für die Aufklärung angewendet wurde. Bei seiner Rückkehr nach Mannheim 1770 fertigte Waechter eine zweite Variante der Medaille, der die vorliegende Medaille entspricht. [Johanna Kätzel]
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