Die historische Fotografie zeigt das Westportal des Heiligenberg-Tunnels im nordwestlichen Pfälzerwald. Der Eisenbahntunnel liegt zwischen Kaiserslautern und Hochspeyer auf der Strecke der von 1847 bis 1849 entstandenen Pfälzischen Ludwigsbahn. Bereits 1837 genehmigte König Ludwig I. (1786-1868) den Bau einer von Ost nach West verlaufenden Magistrale (Hauptverkehrslinie) in der damals bayerischen Pfalz. Mit der Planung der Strecke war Paul Camille von Denis (1795-1872) betraut worden, dem eine Inschrift auf dem Heiligenberg-Tunnel gewidmet ist. Der französischstämmige Denis gilt als einer der führenden Ingenieure in der Frühzeit der Eisenbahn auf deutschem Gebiet. Er hatte bereits die 1835 eröffnete Ludwigseisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth geplant, die erste mit Dampflokomotiven betriebene Eisenbahnstrecke in Deutschland.
Die Planungen für die Pfälzische Ludwigsbahn erwiesen sich als nicht ganz einfach, da topographisch schwieriges Gelände mit Hügeln und Ausläufern von Bergen erschlossen werden musste. Auf der Strecke der Ludwigsbahn zwischen Mannheim und Bexbach liegen daher zwölf Tunnel, von denen der Heiligenberg-Tunnel mit seinen 1347 Metern mit Abstand der längste ist. Hier musste zusätzlich die Wasserscheide zwischen Lauter und Hochspeyerbach überwunden werden. [Johanna Kätzel]
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