Der aufwendig gestaltete Ring, der 1900 bei der Öffnung der Kaisergräber im Speyerer Dom im Grab Kaiser Heinrichs IV. (1050-1106) gefunden wurde, ist wohl in die 1020er bis 1030er Jahre zu datieren. Er besteht aus 24-karätigem rötlichen Gold und trägt einen großen Saphir, der von drei durchbohrten Perlen umgeben ist, von denen eine bei der Auffindung stark vermorscht war und heute verloren ist. Die Ringfassung besteht aus durchbrochenen Arkaden und Filigran. Mit seinem Gewicht von 22 g gehört der Ring zu den schwersten erhaltenen Goldringen dieser Zeit. Auf der Außenseite der Ringschiene ist die Inschrift ADELBERO EPS eingraviert. Im Unterschied zu den vom Materialwert eher bescheidenen Beigaben aus den anderen Gräbern im Speyerer Dom machen sowohl das kostbare Material als auch die Inschrift deutlich, dass der Ring ganz offensichtlich nicht als Grabbeigabe geschaffen wurde, sondern ursprünglich einem Bischof mit Namen Adelbero oder Adalbero gehörte.
Es wird eine rheinische oder davon beeinflusste Werkstatt als Herstellungsort vermutet. Von den zahlreichen Bischöfen mit Namen Adalbero im fraglichen Zeitraum vom Ende des 10. Jh. bis zum Todesjahr Heinrichs IV. käme z.B. Bischof Adalbero III. von Metz (1010-1072) als ehemaliger Besitzer des Rings in Frage. Dessen Nachfolger wurde von Heinrich IV. investiert. Nach Adalberos Tod könnte der Ring in den Besitz des Kaisers übergegangen sein. Für Adalbero III. von Metz ist auch fast durchgängig die gleiche Schreibweise des Namens wie auf dem Ring, nämlich Adelbero, überliefert. [Sabine Kaufmann]
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