Ofenkachel mit Darstellung des französischen Generals Ezéchiel du Mas, comte de Mélac (um 1630-1704). Der General sitzt auf einem sich aufbäumenden Pferd. Die Darstellung wird von einer Arkadenarchitektur umrahmt, die von geflügelten Genien bekrönt ist. Unter dem Pferd ist eine Stadt zu erkennen, die durch die Inschrift darunter als Portugal identifiziert werden kann.
Früheste Quellen über seinen Werdegang belegen ihn 1664 als Leutnant eines Kavallerieregiments in Portugal. Von 1666 bis 1668 befehligt er dort eine Kompanie. Er nimmt am Niederländisch-Französischen Krieg teil, in dessen Laufe er zum "Mestre de camp" und zum "Brigadier des armes du roi" befördert wird. 1688 lässt Ludwig XIV. (1638-1715) die Rheinarmee unter dem Kommando von Marschall Jacques-Henri de Duras (1625-1704) in die Pfalz und Südwestdeutschland einmarschieren und eröffnet damit den Pfälzischen Erbfolgekrieg. 1693 wird Melac zum Festungskommandant von Landau und zum "Maréchal de camp" ernannt. Durch Melacs Truppen wurden im Pfälzischen Erbfolgekrieg zahlreiche Städte und Festungen verwüstet. So wurden 1689 u.a. Mannheim und Speyer niedergebrannt und das Heidelberger Schloss gesprengt. Die planmäßige Zerstörung, die der Entfestigung der eroberten Gebiete diente, und die große Brutalität in der Vorgehensweise ließen Melac im deutschen Südwesten als Mordbrenner schlechthin in die Geschichte eingehen. [Johanna Kätzel]
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