Der Kupferstich zeigt vor einem Fenster- oder Torbogen das Brustbild des reformierten Theologen Zacharias Ursinus (latinisierte Form des Namens Baer; 1534-1583). In seiner Heimatstadt Breslau wurde Ursinus bereits in jungen Jahren durch den Reformator Ambrosius Moibanus (1494-1554) beeinflusst. Während seines Studiums in Wittenberg schloss er sich Philipp Melanchthon (1497-1560) an. Auf Reisen nach Frankreich und in die Schweiz kam er in Kontakt zu den Reformatoren Heinrich Bullinger (1504-1575), Petrus Martyr Vermigli (1499-1562) und Johannes Calvin (1509-1564). Von Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz, einem Anhänger der Reformierten, wurde er 1563 als Hofprediger nach Heidelberg berufen. 15 Jahre lang lehrte er an der dortigen Universität und war an der Verfassung des Heidelberger Katechismus beteiligt, der zum am weitesten verbreiteten Katechismus der reformierten Kirchen werden sollte. Unter dem lutherischen Sohn und Nachfolger Ludwig VI. wurde Ursinus entlassen, fand jedoch unter PfalzgrafJohann Casimir, einem Anhänger des reformierten Bekenntnisses, Anstellung im Collegium Casimirianum, einer nur fünf Jahre lang bestehenden reformierten Hochschule in Neustadt an der Haardt. [Johanna Kätzel]
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