Der flache, mit geprägtem Leder bezogene kleine Koffer mit Messingbeschlägen und -schließen enthält ein neurochirurgisches Besteck aus napoleonischer Zeit. Der Koffer enthält Instrumente, die man für Schädeloperationen verwendete. Er gehörte dem französischen Arzt Talabére. Dieser war Militärchirurg in einem Regiment schwerer Reiter (Kürassiere). Unter Napoleon dienten viele Pfälzer in der französischen Armee. Schädelöffnungen mit Hilfe der in diesem Kasten enthaltenen Trepankronen wurden um 1800 häufig vorgenommen. Die Operationen wurden ohne Narkose ausgeführt. Erst ab 1846 fand die Narkose Eingang in die Medizin.
Auf der Oberseite des Koffers befindet sich ein Messinghenkel. Vorne rechts war der Kasten offensichtlich einmal mit Siegellack verschlossen. Auf der Deckelinnenseite ist ein Etikett in französischer Sprache angebracht, das auf den Hersteller hinweist. Im Kasten befinden sich 15 einzeln gelegte Geräte bzw. Geräteteile: 1) Bohrerwinde; 2) Haltegriff; 3) und 4) Winden-Einsätze; 5) zwei Spachtel; 6) drei Schaber; 7) Bohrer; 8) Schlüssel; 9) Nadel. [Ludger Tekampe]
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