1972 erhält das Weinmuseum im Historischen Museum der Pfalz den Deutschen Weinkulturpreis für den gestalterischen Gesamteindruck.
Der Deutsche Weinkulturpreis wurde 1954 auf Anregung zahlreicher Schriftsteller und Künstler zur Anerkennung von Verdiensten im Bereich der Weinkultur gestiftet. Die Idee wurde seinerzeit von den weinbautreibenden Bundesländern unterstützt; federführend war dabei der für den Weinbau in Rheinland-Pfalz verantwortliche Weinbauminister Oskar Stübinger. Im Stiftungsbeschluss wurde festgelegt, dass der Deutsche Weinkulturpreis verliehen werden soll für die beispielhafte und unmittelbare Gestaltung von Kunstwerken aller Art, die geeignet sind, den deutschen Wein als Kulturgut und Quelle der Freude und Gesundheit zu preisen, oder für die schlichte und überzeugende Präsentation und Interpretation weinkultureller Kunstwerke an einen möglichst breiten Kreis Interessierter. Träger des Preises sind u.a. die Porzellanmanufaktur Meissen und Persönlichkeiten wie Helmut Kohl und Alfred Biolek.
Bei der Bronzeplastik "Palatina" handelt es sich um eine Replik, welche auf Anregung des Malers Karl Graf gefertigt wurde. Es ist die erste angerfertigte Replik des Originals, welches im Jahre 1963 von Professor Emil Krieger (1902-1979) gefertigt wurde. Krieger stammte aus Kaiserslautern und war Bildhauer und Graphiker. Von 1946 bis 1977 hatte er einen Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste in München inne.
Bei der Hüftfigur handelt es sich um ein stehendes Mädchen. Mit beiden Händen hält sie eine große Weintraube, dabei ist die rechte Hand vor dem Bauch und die linke vor der Brust. Das flache und flächig gestaltete Gesicht ist oval, der Kopf kantig mit langem, auf und über die Schulter fließendem Haar. Im Gegensatz zum Original ist die Brust flach ausgearbeitet. Seitliche Gussnähte (über dem rechten Oberarm) und Bearbeitungsspuren sind sichtbar belassen. Unterhalb der Hüfte ist auf einem glatten Rand folgende Inschrift graviert: "Deutscher Weinkulturpreis 1972 - dem Historischen Museum der Pfalz, Speyer." Die Signatur EK befindet sich rückseitig links. [Jonas Ehinger]
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