Dieser Kleiderschrank ist nur in Teilen erhalten. Neben den Türen aus Nussbaum und den Seiten aus Eiche sind noch Reste des Aufsatzes vorhanden. Die untere Traverse, die Schubladen und die Rückwand sind verloren. Eine Fotografie aus dem Jahre 1930 dokumentiert den ursprünglichen Aufbau: Das Möbel setzt sich aus Eckpfosten und aus in Rahmen-Füllung- Konstruktion gefertigten Seiten zusammen, in welche die untere Traverse für die beiden Schubladen und die obere unterhalb des Aufsatzes eingezapft sind. Die beiden Türen schlagen gegenständig an ein Mittelbrett an, enden in einem flachen Bogen und sind ebenfalls in Rahmen-Füllung-Konstruktion gebaut. Das Mittelbrett und die Pans coupés sind mit Lisenen verziert, die an den Ecken oben und unten in plastischen Voluten enden, welche teilweise verloren sind. Der Aufsatz ist gekehlt, besitzt vorkragende Ecken und schließt gerade ab. Das Möbel ist farbig gefasst. Die Grundfarbe ist Blau und der Dekor ist in Rot und Weiß ausgeführt, wobei er sowohl gemalt als auch geschnitzt ist. Die Füllungen zeigen gemalte S- und C-Schwünge und Schnörkel in Weiß sowie Rocailles in Rot und Weiß. In den oberen Füllungen rahmen diese ein geschnitztes Arrangement, das aus einem auf einem C-Schwung hockenden, kleinen Vogel besteht, der in seinem Schnabel einen Blütenzweig hält. Ein großes, geschnitztes Palmenblatt mit aufgesetzten Rosenknospen ist oberhalb der Füllung aufgelegt. Das Mittelbrett und die Ecklisenen zeigen auf weißem Grund gemalte und geschnitzte Blumen und Blattranken und Rocailles. Die obere Traverse ist mit geschnitzten Blüten, Blättern und Ranken verziert. Auch das gekehlte Gesims ist farbig gefasst und hat als gemalte Dekoration eine zentrale Rocaille mit flankierenden Blüten- und Blattranken, die teilweise leider nur noch schemenhaft zu erkennen sind. Der Schlüsselschild der rechten Tür hat sich erhalten. Mit Widderkopf, Girlanden und Urne ist er aufwendig gestaltet.
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