Das Gebiet des Ortes Bad Sobernheim, welches auf dem um 1610 entstandenen Gemälde zu sehen ist, wurde archäologischen Funden zufolge bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Später folgten die Kelten und Römer, die hier ihre Siedlungen errichteten. Der Ort selbst ist erstmal 1074 in der Gründungsurkunde des Klosters Ravengiersburg belegt. Bis 1798 gehörte Sobernheim zur Kurpfalz, fiel dann an Frankreich und 1815 an das Königreich Preußen. Die auf dem Gemälde links zu sehende Kirche St. Matthias unterstand ab dem Frühmittelalter dem nahe gelegenen Kloster Disibodenberg. Bis heute ist die Kirche ein prägender Teil des Ortsbildes Sobernheims. Das Gemälde wird dem Maler Anton Mirou (1578-ca.1627) zugeschrieben. Er kam 1586 mit seiner Familie, welche wegen ihres calvinistischen Glaubens in den Niederlanden verfolgt wurden, nach Frankenthal. Die Maler aus Frankenthal waren bekannt für ihre Landschaftsgemälde sowie mythologischen und biblischen Szenen. Das Gemälde Sobernheims war vermutlich eine Auftragsarbeit. Es gehört zu einer Serie kurpfälzischer Ortschaften die wohl von einer Persönlichkeit aus dem Umkreis des kurpfälzischen Hofes in Auftrag gegeben wurde. (Ina Poehlmann)
(Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen)
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