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Freilichtmuseum Roscheider Hof Gebäude innen und aussen [E2] Archiv 2023-08-25 22:16:32 Vergleich

Nissenhütte

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3[Freilichtmuseum Roscheider Hof](https://rlp.museum-digital.de/institution/55)3[Freilichtmuseum Roscheider Hof](https://rlp.museum-digital.de/institution/55)
4Sammlung: [Gebäude](https://rlp.museum-digital.de/collection/561)4Sammlung: [Gebäude](https://rlp.museum-digital.de/collection/561)
5Inventarnummer: E25Inventarnummer: HR 821 2021
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7Beschreibung7Beschreibung
8Nissenhütten sind von dem kanadischen Offizier und Ingenieur Peter Norman Nissen entworfene Wellblechhütten in Fertigteilbauweise. Der Name Nissenhütte geht also nicht auf die von Läusen und deren Eiern (Nissen) befallenen Einwohnern der Hütten zurück, sondern auf ihren Erfinder. 8Direkt gegenüber der RAD-Baracke steht seit Frühjahr 2021 das Englische Gegenstück, eine sogenannte Nissen-Hütte. Sie ist in ihrer einfachsten Ausführung eine einfache Blechbaracke zur wettersicheren Aufbewahrung von Gegenständen.
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10Sie wurden im 1. Weltkrieg als mobile, schnell auf- und abzubauende Unterkunfts- und Lagergebäude verwendet. Im 2. Weltkrieg erlangten sie Bekanntheit als Notunterkünfte für Flüchtlinge und Ausgebombte.
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12Sie wurden vornehmlich in der damaligen britischen Besatzungszone und in Berlin errichtet. 11In derartige Baracken wurden insbesondere auf Flugplätzen und anderen militärischen Arealen gerne auch Flugzeughangars, Mannschaftsunterkünfte und auch Kirchen eingebaut. Einige diese Anlagen sind im U.K. ain WWII-Museen noch erhalten und können besichtigt werden.
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14Bei dem im Freilichtmuseum wiederaufgebauten Gebäude handelt es sich höchstwahrscheinlich um die amerikanische Kopie einer Nissenhütte, einer sogenannten Quonset-Hut. Während die klassische Nissenhütte einen zweischaligen Aufbau auf einem Trägergerüst besitzt, besteht die Quonset-Hut aus einer einschaligen, stabilen Konstruktion aus dickerem, verzinktem Eisenblech. Es ist sogar möglich, dass es sich um eine von der deutschen Firma für die französische Besatzungsarmee gefertigtes Bauwerk handelt. 13Nissenhütte (engl. Nissen hut) ist die Bezeichnung für eine von dem kanadischen Ingenieur und Offizier Peter Norman Nissen im Jahr 1916 entwickelte Wellblechhütte in Fertigteilbauweise. Sie diente der Armee bereits im Ersten Weltkrieg als „möglichst billige, schnell zu errichtende mobile“ Unterkunft. Vier bis sechs Soldaten benötigten rund vier Stunden, um eine solche Hütte aufzubauen. In der Nachkriegszeit diente das in Europa zunächst militärisch eingesetzte Material beim Aufbau von Internierungs-, Gefangenen- und Entlassungslagern. In Deutschland wurden in der britischen und der amerikanischen Zone und im britischen Sektor von Berlin Nissenhüttenlager für die große Zahl der infolge von Vertreibung und Bombenangriffen obdachlos gewordenen Menschen errichtet.
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16Unsere Hütte stand ursprünglich in dem zunächst von den französischen Besatzungsstreitkräften, später von der Bundeswehr genutzten Munitionsdepot in Rheinböllen. Im Rahmen des 2. Irakkrieges wurde diese Blechbaracke bereits innerhalb des Geländes wieder ab- und am depoteigenen Verladebahnhof wieder aufgebaut.
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18Nach der Schließung dieses Depots wurde sie vom „Verein für Militär und Zeitgeschichte Hunsrück e.V.“ 2017 abgebaut. Da sich für diesen Verein ein Wiederaufbau nicht realisieren ließ, konnte das Freilichtmuseum dieses Gebäude erwerben. Ein weiteres Gebäude gleicher Bauart befand sich bis 2022 ebenfalls auf dem Gelände des Munitionsdepots und soll im Luftbrückenmuseum am Frankfurter Flughafen wieder aufgebaut werden.
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20In unserem Museum begann der Wiederaufbau 2020 als zweites Gebäude der Baugruppe Kriegs- und Nachkriegszeit. Um die von Elend, Entbehrung und Armut geprägten Lebensverhältnisse unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkrieges zu veranschaulichen, haben wir uns entschlossen, die Baracke als Notunterkunft auszustatten. Aus der Fülle der Einrichtungsgegenstände sind hervorzuheben ein Herd für Bombengeschädigte mit einem Ofenrohr, hergestellt aus amerikanischen Munitionsbehältern, zwei Militärspinte aus dem während des 2. Weltkrieges als Militärgefängnis genutztem Kloster St. Clara in Trier und zwei Krankenhaus- oder Lazarettbetten, die aus einem ehemaligen Westwallbunker an der Hammer Fähre stammen. An den Tisch angelehnt ist ein Fahrrad mit Notbereifung zu sehen, welche aus ausgestanzten Autoreifenteilen besteht.
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22Material/Technik15Material/Technik
23Wellblech, Ziegelmauer16Wellblech, Ziegelmauer
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38Stand der Information: 2023-08-25 22:16:3231Stand der Information: 2021-12-14 10:31:07
39[CC0 @ Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof](https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)32[CC0 @ Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof](https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
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Freilichtmuseum Roscheider Hof

Objekt aus: Freilichtmuseum Roscheider Hof

Das Freilichtmuseum Roscheider Hof ist ein Museum der Alltagskultur an Mosel, Saar und den umgebenden Mittelgebirgen. Den Kern des...

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