Das Ölgemälde von Alexander Mohr zeigt eine mythologische Szene mit collageartiger Darstellung von Personen und Architekturen vor einem hohen Bergmassiv. In der Bildmitte ist eine große, in grüne und blaue Farbflächen zergliederte Frauenfigur dargestellt, die von einer in Rot- und Violetttönen dargestellten männlichen Person gehalten wird. Die Frau wird fest umschlungen und scheint sich aus dem Griff des Mannes zu lösen zu versuchen. Mit wehendem Haar und abgewandtem Gesicht dreht sie sich zur Seite und hält den linken Arm in die Höhe. Weitaus kleiner kreisen um die Personengruppe ein antiker Tempel, eine Säule mit ionischem Kapitell, eine schwarz dargestellte Person in Denkerpose und antikem Gewand, ein Gebirge und ein Strand mit Booten sowie stilisierte Bäume und ein Haus. Den Hintergrund bildet ein rötlich gelbes Bergmassiv vor einem in Blau- und Brauntönen gehaltenen Himmel. Alexander Mohr griff das Thema Antike und mythologische Inhalte immer wieder auf und inszenierte sie in neuen Zusammenhängen. Er galt als moderner Künstler vom Range eines Carl Rottmann, nun mit zeitgenössisch-unsentimentalem Blick statt mythischer Heroisierung.
Alexander Mohr zählt zu den Künstlern der so genannten »Verschollenen Generation«. Er wurde 1892 geboren und starb 1974 in seinem letzten Wohnsitz in Athen. Durch ersten Mal- und Zeichenunterricht in Koblenz kam er in Kontakt mit dem Rheinischen Expressionismus, mit Henri Matisse und den Fauves in Paris. Seine erste Schaffensphase ist geprägt vom Rheinischen Expressionismus, von Kubismus, Futurismus und Surrealismus, später wandte Mohr sich der gegenständlichen Malerei mit den Schwerpunkten Landschaft, Mythologie und Porträt zu. Ausgedehnte Studienreisen führten ihn u.a. nach Italien, Spanien und Griechenland, wohin es ihn nach seiner Heirat zog.
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