Die Via Salaria, die antike Salzstraße, führte von Castrum Truentiunum an der Adriaküste über den Apennin bis nach Rom (heute SS 4). Sie wurde erstmals im vierten Jahrhundert vor Christus schriftlich erwähnt. Die Via Salaria sicherte bereits in etruskischer Zeit das Salzmonopol und war eine Grundlage des Reichtums der Stadt. Entlang der Via Salaria standen viele römische Grabmonumente. Nur der Torre Salaria in der Nähe der Ponte Salario über den Aniene, ist davon erhalten geblieben. Er wurde als Geschützturm und im Mittelalter als Aussichts- und Verteidigungsturm genutzt. An den Turm wurde im 17. Jahrhundert ein Haus angebaut, das als Osteria genutzt wurde und bis heute dort steht.
Die Aquarellskizze Bürkels zeigt Turm und Gasthaus aus der Zeit um 1832. Damals weit außerhalb der Stadt gelegen. In der Osteria erhielt man in erster Linie Wein und kleinere Gerichte direkt vom Erzeuger. Darauf weisen das Schild des Wirtshauses "Osteria con Cucina/ 1824" und der Weingarten hinter dem Haus hin. Die Skizze ist die Grundlage einer Serie von Gemälden zum Thema der "Osteria bei Rom", die um 1852 entstanden.
Bürkel hatte 1822 kurze Zeit die Münchner Akademie besucht und sich dort dem Kreis der Landschafts- und Genremaler um Peter Heßm Lorenzo Quaglio, Max Joseph Wagenbauer und Johann Jakob Dorner angeschlossen. Er gehörte zu den ersten Mitgliedern des Kunstvereins. Über das Verkaufsnetz der Kunstvereine fanden seine Bilder recht guten Absatz. Er unternahm 1827 eine erste Italienreise. 1830 blieb er längere Zeit in Rom. Seine italienischen Landschafts- und Genredarstellungen fanden guten Absatz bei seinem bürgerlichen Publikum. Ein Leben lang verwendete er den Fundus der unzähligen Skizzen und Aquarelle, die er vor Ort angefertigt hatte, als Ausgangspunkt seiner vielen Darstellungsvarianten.
en