Die Nikolauskapelle stammt aus dem späten 12. und beginnenden 13. Jahrhundert. Möglicherweise diente sie als Kapelle der nahen Burg Landeck und gehörte zunächst nicht zum Kloster Klingenmünster. Im Jahr 1737 wurde durch eine Kommission festgestellt, dass die Kapelle schon lange nicht mehr für Gottesdienste genutzt wurde, sondern als Weinkeller diente. Sie wurde wahrscheinlich bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts profanisiert. 1795 wurden Kapelle sowie das angrenzende Wohn-und Wirtschaftsgebäude Magdalenenhof versteigert und kamen in Privatbesitz. Die profane Nutzung spiegelt sich auch in der Gayer'schen Zeichnung um 1820/30. Die Kapelle befindet sich heute im Besitz des Bezirksverbandes Pfalz und wird von der Kirchengemeinde Klingenmünster genutzt.
Peter Gayer war bayerischer Regierungsbeamter und seit 1823 Leiter des Kreisarchivs des Bayerischen Rheinkreises in Speyer (heute Landesarchiv). Von seiner Hand sind viele Darstellungen von Architekturzeugnissen der Pfalz erhalten. Darunter finden sich Ruinen der zerstörten Stadt Speyer, die bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts teilweise abgerissen wurden, aber auch kirchliche Gebäude der Pfalz. Gayer präsentiert seine Architekturzeichnungen gerne im Kleid der romantischen Ruinendarstellungen seiner Zeit und versieht sie zugleich mit figürlicher Staffage.
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