Die heute nicht mehr erhaltene Peterskirche war die kleinste romanische Kirche in Speyer. Sie befand sich im Südwesten der Stadt in der heutigen Allerheiligengasse (früher Petersgasse) nordöstlich vom Allerheiligenstift. Nach dem planvollen Niederbrennen der Stadt durch französische Truppen 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde sie nicht wieder aufgebaut. Die Ruinen wurden jedoch erst 1830 vollständig abgerissen. Im Aquarell von Franz Stöber gerät die Darstellung zur Idylle und Schilderung der sehr einfachen Lebensverhältnisse im späten 18. Jh. Inmitten der Ruinen hängen zwei Frauen unbefangen ihre Wäsche auf, während ein männlicher Stadtbewohner eine Schubkarre mit Holzscheiten durch das unbefestigte Gelände nach Hause manövriert. Der ehemalige Taufstein der Kirche dient nun als Brunnentrog.
Franz Stöber studierte hauptsächlich bei Johann Christian Brand an der Kunstakademie in Wien. Seit 1786 fungierte er als Kustos der Gemäldesammlung des Speyer Domdekans Philipp Franz Christoph Freiherr von Hutten, die offenbar recht umfangreich war. Im Auftrag des Domdekans wurde Stöber beauftragt, die Ruinen der Gegend als Zeugnissen des Pfälzischen Erbfolgekrieges in seinen Aquarellen und Gemälden festzuhalten. Hutten starb allerdings bereits 1790. Über die weiteren Lebensstationen des Künstlers ist aktuell kaum etwas bekannt.
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