Reliquiar mit Reliquieneinlagen und gläsernem Kreuz
Der Reliquienschrein schließt an den Schmalseiten halbrund und ist an den beiden längeren Schauseiten durch Vor- und Rücksprünge zusätzlich plastisch gegliedert. Der Korpus ist horizontal in zwei Zonen gegliedert. Im unteren Teil sind die Flächen mit getriebenem Dekor aus Laub- und Bandelwerk verziert, auf den beiden halbrunden Abschlüssen an den Schmalseiten ist das Lamm Gottes dargestellt.
Jeweils ein querrechteckiges und zwei runde verglaste Sichtfenster an Vorder- und Rückseite erlauben den Blick auf kleine Reliquieneinlagen. Die Reliquieneinlagen werden durch Namenszettel bezeichnet. Danach bewahrt der Schrein Reliquien des hl. Linus, des hl. Sebastian und des hl. Johannes des Täufers (auf der Vorderseite), sowie der hll. Apollonia und Barbara sowie des hl. Apostels Philippus.
Der obere Teil ist zweifach getreppt und statt mit Laub- und Bandelwerk mit einer umlaufenden Arkatur in zwei Reihen verziert.
Auf dem Korpus erhebt sich mittig ein gläsernes Kreuz mit silbernem Kruzifixus. Der verbreiterte Standfuß des Kreuzes ist über vollplastischer Pflanzenornamentik angebracht und enthält ebenfalls ein rundes Sichtfenster mit einer Reliquie, die auf einem eingelegten Papierstreifen als Stein vom Felsen Golgatha bezeichnet wird. Zu beiden Seiten des Kreuzes sind zwei gläserne Vasen angebracht, die von gegossenen vergoldeten Akanthusranken umfangen werden.
Der Speyerer Goldschmied Erstmann hat das Reliquiar zu Beginn des 20. Jahrhunderts restauriert und zum Teil neu montiert.
(Sabine Kaufmann)
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