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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Dom- und Diözesanmuseum [D_0332]
Mantel Philipps von Schwaben (Dom- und Diözesanmuseum im Historischen Museum der Pfalz Speyer CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Dom- und Diözesanmuseum im Historischen Museum der Pfalz Speyer (CC BY-NC-ND)
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Mantel Philipps von Schwaben

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Beschreibung

Philipp von Schwaben (1177 in oder bei Pavia, ermordet 1208 in Bamberg) wurde 1213 nach Speyer überführt und in einem Bleisarg im Königschor des Speyerer Doms bestattet.
Der halbkreisförmige Mantel des Herrschers ist eines der bedeutendsten Objekte, die 1900 aus den Gräbern im Königschor geborgen wurden. Zwei in Brusthöhe applizierte gestickte Medaillons zeigen Darstellungen des Christus Pantokrator (Christus als Weltenherrscher) und der Maria Orans (der betenden Maria). Sie kennzeichnen die ehemalige Verschlussstelle des Mantels, an der sich ursprünglich vielleicht ein Tasselband oder eine Schließe befand. Der Saum des Mantels ist mit einer Fransenborte in Brettchenweberei verziert.
Der ockerfarbene Baumwoll-Trägerstoff von 1960 suggeriert dem Betrachter ein ursprünglich gelbes Erscheinungsbild des Mantels, jedoch lieferten verschiedene naturwissenschaftliche Analysen im Rahmen des Programms zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut (KUR-Projekt) 2009-2011 Anhaltspunkte für eine ursprüngliche Rotfärbung des Mantels.
Ansätze für eine kunsthistorische Einordnung liefern in erster Linie die beiden applizierten Medaillons, in denen byzantinische Einflüsse fassbar werden. Die Frontalität der Darstellungen, die spezifischen Handhaltungen, die Wiedergabe der Gewänder und auch die technische, sehr variantenreiche Umsetzung der Stickereien legen eine Fertigung in einer byzantinischen oder zumindest byzantinisch beeinflussten Werkstatt nahe.
Vgl. die Arbeiten von Dr. des. Heidi Blöcher, Brigitte Dreyspring, Melanie Herget M.A., Dipl.-Rest. Ina Meißner, Dipl. Rest. Betty Sacher.

Material/Technik

Seide, Goldfaden

Maße

Rückenhöhe 140 cm

Literatur

  • Herget, Melanie (2012): Die organischen Materialien aus den Herrschergräbern im Dom zu Speyer. Aktuelle Forschungsergebnisse des KUR-Projekts, in: Matthias Müller / Matthias Untermann / Dethard von Winterfeld (Hrsg.): Der Dom zu Speyer. Konstruktion, Funktion und Rezeption zwischen Salierzeit und Historismus. Darmstadt
  • Historisches Museum der Pfalz Speyer (Hg.) (2011): Des Kaisers letzte Kleider. Neue Forschungen zu den organischen Funden aus den Herrschergräbern im Dom zu Speyer. München, S. 197 ff. (Heidi Blöcher, Brigitte Dreyspring, Ina Meißner)
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Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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