Herren-Halbporträt auf Leinwand, in vergoldetem, reich profiliertem, zeitgenössischem Rahmen. Der Grünstadter Bürgermeister Johann Wilhelm Seltsam (1766-1826) in einem dunklen Mantel, unsigniert.
Johann Wilhelm Seltsams Vater Johann Heinrich Seltsam (1714-1791) und sein früh verstorbener Bruder Johann Michael Seltsam I. (1755-1795) waren die letzten Hofküfer und Kellermeister der Altleininger Grafen im Schloss Unterhof, Grünstadt.
Johann Wilhelm Seltsam erwarb 1810 den ehemaligen gräflichen Marstall in Grünstadt (Neugasse 3, später Malzfabrik Schlichting) und gründete darin eine Brauerei mit Gaststätte. Er amtierte als Bürgermeister von Grünstadt und ließ durch die Stadtverwaltung den Nordflügel von Schloss Oberhof ankaufen, um darin die Volksschule einzurichten, die dort bis Ende des 20. Jahrhunderts blieb. Er starb 1826, während einer Kur, in Wiesbaden.
Von seiner Frau Anna Margaretha Seltsam geb. Lang (1760-1818) befindet sich ein ähnliches Porträt im Museum Grünstadt, Objekt 2019.
Das Bild stammt von seinen Nachfahren, dem Notar Erich Burkhardt und seiner Frau Johanna Burkhardt geb. Seltsam, in 69168 Wiesloch. Ersterer schenkte es 2000, im Auftrag seiner verstorbenen Frau, dem Altertumsverein Grünstadt.
Der Maler ist laut Familienüberlieferung der Schlesinger-Neffe Georg Forster (1791-1851) aus Sausenheim.
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