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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Biedermeier – zwischen Restauration, Hambacher Fest und Vormärz Schriftgut - Kalender [2013/0080]
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Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Broschüre: "Der Deutschen Mai" Nro. 1

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Beschreibung

Broschüre: "Der Deutschen Mai"
Der Liberale im Westrich
Nro. 1. Freitag, den 25. Mai 1832

4 Seiten; Pirmasens; Dr. E. Große, 25. Mai 183
Stempel Altertumsverein Dürkheim a.d.h.

Inhalt:
Till Eulenspiegel und die Cabinette
Triumph! Das Gesetz hat gesiegt, auf nach Hambach!
Lieder aus dem Gefängnisse (In der Münchener Frohfeste geschrieben)

Material/Technik

Papier, weiß; schwarz * beschriftet

Maße

Länge: 28,5 cm, Breite: 23 cm, Gewicht: 9 g

Abschrift

Original: Deutsch

Der Deutschen Mai Der Liberale im Westrich. Nro 1. Freitag, den 25. Mai.1832. Der Liberale macht den Herrn in Speyer, Frankfurt, Mün- chen, u. s. w. seine Anmeldung. Erstes Compliment. Till Eulenspiegel und die Cabinette. Till Eulenspiegel wird es der Nachwelt erzählen, wie die deutschen Bundes - Nacht - Herrn in Frankfurt, die Kabinets - Gladiatoren und Antichambre-Helden in Wien und Berlin, die diplomatischen Hahnenkämpfer und Borer, die absoluten Bayards mit Furcht und mit Tadel aller Congresse vom Karlsbad bis zur Conferenz von London; — Till Eulenspiegcl wird es der Nachwelt berichten, wie diese samt allen pensionirten Rittern der Tafelrunde von drei Millionen aller zwei und dreißig deutschen und sonstigen Hofe, mit dem ersten Kanonenschusse der Julirevolution vor zwei Jahren verblüfft und verdutzt in Ohnmacht fielen; und nur der erhabene und menschenfreundliche Kaiser Nikolaus, als die heilige Allianz in dem Selbstherrscher aller Reuffen Choleradurchfälle der christlichen Liebe bekam, seine Epilepsie und Tollwuth auf den blutigen Trümmern Polens ausras'te. Gleicherweise steht im alten Kalender und der Chronik unter andern närrischen Dingen geschrieben, wie der berühmte Rattenfänger in Hameln mit seiner Pfeife die Kinder und Mäuse und Ratten in den verzauberten Berg, der sich hinter ihnen zuschloß, verlockte. So hat der erste Pfiff und Trompetenstoß des russischen Rattenfängers Paskewitsch auf den Wällen Warschaus, der den Patrioten aller Ländern einen Herzstoß versetzte, die Aristokraten - Ratten und Spitzmäuse, welche bei jedem Kanonenschuß Chlopickis und Skrzyneckis tiefer in die Schlupfwinkel der halbverfaulten Throne und Kabinette sich verkrochen, aus den diplomatischen Mauselöchern hervorgelockt; die nun nach der Pfeife ihres moskowiter Herrn und Meisters so lange tanzen, auf Conferenzen, Bundestagen herumspringen, wo ohne Sauvegarde der Baskiren und Gendarmen eine freie Presse knurrt, die Ohren spitzen, knurren und den Liberalen in die Schwänze beißen; bis die Mausefalle des Juste-Milieu, an dem Herr Casimir den Speck der Quasilegitimität herausgehängt hat, mit dem Absolutismus über ihren Köpfen, ehe sie sich dessen versehen, zusammenschlägt. Auf der Schanze von Wola hat der Liberalismus, der, entschlossen, zu siegen oder zu sterben, wie das 4te polnische Regiment das Pulver von der Pfanne blies; namentlich die deutsche Journalistik, welche unter der Fahne des Westboten und der deutschen Tribüne siegreich auf die Schanzen des Frankfurter Bundestags vordrang, nur für diejenigen eine absolute Niederlage erlitten, welche etwa glauben, daß, wenn man einen Transport liberaler Journalisten an die russischen Kanonen schmiedet, die liberalen Ideen mit ihnen in die Bergwerke von Sybirien spazieren. — Die Polizei - und Criminal-Gefängnisse, die Frohnfesten und Münchener Bastillen haben, während die Pressen in Oggersheim und Homburg versiegelt waren, lauter als die Schreckschüsse des Bundestages, und die Trommeln des Hrn. v. Andrian, welche das Verbot des Hambacher Festes im Rheinkreise austrommelten, zum bayrischen und deutschen Volke geredet. — Freilich haben die Aristokraten in den bayerischen und sonstigen deutschen Kammern, Regierungen u. s. w. vor und nach Warschau's Falle, wie der Kaiser Nikolaus mit seinen einäugigen Rekruten, mit jenen einäugigen Deputirten, Bürgermeistern, Landcommissären u. s. w. sich rekrutirt, welche mit dem einen offnen Auge nur auf die Titel, Orden, Stellen des Hofes schauten, indem sie das andre für die Thränen, Wunden des Volkes, das Krebsgeschwür der fetten Civillisten, Verarmung zudrückten. — In Braunschweig, Sachsen und Hanno- - 2 - ver, wo man beim Wiederschein des Brandes von Praga, aus den Schlössern und Rathhäusern ein so helles Feuerchen angemacht hatte, das die Funken den Herren in Frankfurt auf die Bundestagsprotokolle, welche fast zu Zunder wurden, sprühten, und dem König Anton mit seinem Jesuiten-Minister im Residenzschlosse in Pillnitz die heiße Asche ins Gesicht schlug — in Sachsen, Braunschweig und Hannover hat man mit Vice-Königs- und Prinz-Regenten-Titeln die liebe Majestät, die sich viel gefallen lassen muß, wo sie für das Beste des Volkes einigen guten Willen zeigte, geknebelt; die Diplomaten-Binde des deutschen Bundes auf die legitimen Augen fest aufgelegt, und die Ohren und das Maul von Gottes Gnaden mit „Verfassungs-Urkunden" zugestopft: damit der Wiederschein der Funken, die unter der Asche glühen ihnen im Dämmerschein der Kabinette keine Schmerzen verursache ; das stille oder halblaute Murren der Völker, die Arien der Opern- und Tafelmusik nicht unterbreche; und der königliche Mund den adeligen und jesuitischen Intriguen nicht die königlichen Vetos und Ordonnanzen entgegensetze, die nur wider die Erleichterungen der bedrückten Völker aufgespart werden. — Sobald die badischen freien Pressen zu knarren begannen, fingen die Wälle und Mauern der preußischen Monarchie zu zittern und aus den Fugen zu weichen an; und dem Freisinnigen, der doch als ein gesetzter Mann von konstitutioneller Lebensart, unter Reichsräthen und Ministern am Karlsruher Hofe gelebt hatte, dem badischen Großherzog ein Compliment artiger und gewandter als das andre machte, wurde von Berlin und Braunschweig aus mit russischen Knuten ins Angesicht geklatscht. — In Hessen, wo der Küfer Herbold und der Bürgermeister Schomburg mit den braven Kasseler Bürgern endlich der Maitressenherrschaft ein Ende gemacht hatten, ließ ein Prinz, von dem die Weltgeschichte seit der Auflösung des Kasseler Theaters nichts weis, als daß so viel zärtliches Feuer im Busen eines Kronprinzen des 19ten Jahrhunderts noch Raum gefunden, um eine liebenswürdige Koquette auf Landesunkosten zur Gräfin von Schaumburg zu erheben, die Patrioten, Greise, Frauen und Kinder unter den Säbelhieben der Garde-Offiziere bluten. In Wiesbaden hat Herr von Marschall, der Mars aller deutschen Hof- und Reichsmarschälle, die Deputirtenkammer, die ihm so oft sonst was zukehrte , marschfertig gemacht; und der deutsche Bundestag, der die deutschen Bundestruppen nur für die Gendarmerie der Aristokraten hält, hat bereits an die Besatzung von Mainz Marschordre ertheilt, um zur Beitreibung der von fünf Pfaffen - und Aristokraten-Puppen, die Herr Marschall nur mit Ordensbändern zupfen durfte, damit sie nickten und Ja! sagten, bewilligten Steuern in jedem nassauischen Maierhofe eine Compagnie Oestreicher oder Preußen als Executionstruppen einzulegen; auch haben, wie die Karlsruher Zeitung meldet, die donischen Kosacken schon einige Eilmärsche zurückgelegt, um die Haupt- und Schloßwachen in Wiesbaden, Karlsruhe und München im Nothfalle zu verstärken. (Schluß folgt.) Triumph! das Gesetz hat gesiegt, auf nach Hambach! Triumph! denn nicht die brutale Gewalt die rohe Willkühr, das Gesetz durch Bürgermuth und Bürgertugend hat einer feigen ohnmächtigen Regierung gegenüber, die sich auf ewig vor den Augen jedes deutschen Ehrenmannes gebrandmarkt hat, einen Sieg, der mehr werth ist, als eine Revolte, errungen. Triumph, schallt es durch alle blüthenduftenden Gauen des schönen freien Rheinlands. Tönt fort ihre Nachtigallenlieder, Trommelwirbel und Kanonenschüsse werden euch nicht unterbrechen! säuselt fort ihr Blütenbäume Pulverwolken werden euch nicht schwärzen; klingt Heller ihr Festbecher, die angefüllt mit dem Trank der Freiheit auf Erlösung des einen großen Deutschlands Männerlippen leeren! das Blut der Bürger wird in euch nicht hineintröpfeln! Tausenstimmiger Jubel wird Höhen und Thäler da erfüllen, wo schon manche, weil wider Gewaltthä-tigkeiten zuletzt nichts anders als die Nothwehr übrig bleibt, ernstlichere Töne und schmerzlichere Rufe in die Hütten der Wittwen und Waisen hineindringen hörten. Thriumph! das Gesetz hat gesiegt, durch Bürgermuth und Bürgertugend! wiederholen jauchzend alle, welche für solche russische Brutalität und feige Niederträchtigkeit wohl Verachtung, aber nicht Worte genug der Entrüstung, des Staunens, das den Gegner immer noch mehr ehrt, als er werth ist, haben, um ihre Verachtung auszudrücken! In der That, was müssen doch das für Memmen und jämmerliche Wichte in Präsidenten- oder sonstigen Rökken seyn, die, wenn in München ein Oesterreicher, Russe und Preuße zusammenläuft; wenn der Kaiser Nikolaus und der deutsche Bund durch Couriere dem - 3 - Marschall Wrede von der russischen und österreichischen Gränze einen Succurs anbieten, Kanonen auffahren, Kavallerie und Infanterie mit scharfen Patronen versehen lassen, Städte in Belagerungszustand, eine ganze Bevölkerung als Räuber, Aufrührer außer dem Gesetz erklären; — und nun, wenn der Stadtrath in Neustadt (Bürgerruhm und Bürger-Ehre!) in einer feierlicheren und würdevolleren Versammlung, als je eine zu Frankfurt oder im Münchener Staatsrathe gehalten wurde, im Angesichte des Himmels und der Erde, wie es deutschen Männern, Bürgern und Magistraten geziemt, wider Könige und Kaiser das alte gute Recht, behauptet, — hinter allen Batterien Landaus, der Bundeszwingburg Mainz und den 90,000 österreichischen Bajonetten zwanzig Stunden von München sich nicht sicher genug glauben. Triumph! das Gesetz hat gesiegt! Ihr deutschen Frauen des Rheinkreises! die ihr wetteifernd an Gluth des Patriotismus mit Polens Heldenweibern, um eure Männer, Geliebten und Brüder, die man für Canaillen, öffentliche Ruhestörer erklärte, gegen die Säbel und Kolben der Soldknechte der Gewalt nicht ganz schutzlos zu lassen, nach den alten halbverrosteten Siegeswaffen unter Napoleon oder von Anno 15 schautet! — Ihr liberalen Frauen in Zweibrücken und dem ganzen herrlich begesiterten Rheingau! reicht euern Männern, Brüdern, Vätern, statt der Kugeln und Schwerter, von den Hambacher Eichen grüne, nicht mit Blut befleckte Bürgerkränze; sie haben durch Bürgermuth mehr als die Söldner der Macht durch den Lärm der Trommeln und Trompeten, das Rasseln der Säbel und Geschütze, welche unbewehrte Bürger, wie sie meinten, einschüchtern sollten, erkämpft. Ja, schmückt euch mit allen Reizen der blühenden Schönheit, ihr zarten und doch für Kraft, männlichen Trotz und eiserne Entschlossenheit so hochaufglühenden weiblichen Wesen! schmückt euch freiheitsbräutlich zu diesem, durch Mannes-und Bürgertrotz und Zorn eroberten schönsten Feste. Heftet die Zeichen der deutschen Freiheit, die dreifarbigen Bänder und Cocarden (schwarz, roth, gold), mit verdoppeltem Stolze an die höherklopfenden Busen, an denen eure Säuglinge, nicht wie die Kinder der Aristokraten, weibische Schwäche und feige Ueppigkeit, sondern die Milch der Kühnheit und großer Entschlüsse saugen. Erzählt, wenn ihr zurückkommt aus der Volksversammlung der deutschen Männern, wenn ihr heraustretet aus jenen ehrwürdigen Ruinen; — erzählt euren Feundinnen und Geschwistern, was seidne Gecken und Buben, und was deutsche Männer sind; erzählt wie den deutschen Jünglingen und Männern zuerst das Feuer, die Gluth der Freiheit und der Thaten, dann erst die sanften Strahlen der Liebe, der Zärtlichkeit für Weib und Kinder aus den Augen blitzen. — Ihr deutschen Brüder aber von der Isar, von der Elbe, von der Donau und der Spree! wenn wir euch dort auf jenem Maifelde, das zu einem Siegesfelde bestimmt war, zum deutschen Gruß die Hände drücken! — sehet und erkennet: daß der hohe deutsche Bundestag, daß alle Groß- und Kleinmächte, die mit Herrn von Andrian und Wallerstein wegen des Verbots dieses deutschen Maifestes zu Rathe gesessen, dem Bürgermuthe auf das Gesetz gestützt, gegenüber nichts vermögen! Erkennt die Kraft, den Sieg des beharrlich vertheidigten Gesetzes, werdet stark auch in euren Rechten! Preußen hat ja auch eine Stadt- und Gemeinde-Ordnung, von der ihr, daß sie euch freier mache, als alle französischen und deutsche Charten, so oft uns vorgerühmt habt. Würtemberg, Sachsen, Hannover, Weimar, Gotha haben ja auch Magistrate; nun, mögen sie zeigen, daß sie nicht nur die, auf den Rathäusern in Parade sitzenden Schlafmützen der Regierung , die mit dem Rathsherrrn- und Bürgermeisterrocke angethanenen Pedell's der Kabinette sind; die vor jedem, papiernen Rescripte, vor jeder schiefen Miene des Präsidenten oder Ministers, vor jeder Nase und allerhöchstem Wischer, vor jedem Diplomatenwinde aus Berlin oder St. Petersburg bleich werden und zittern. Auf nach Neustadt! den wackren Männern und Patrioten, welche gleich jenen römischen Senatoren für das Gesetz zu siegen oder zu sterben bereit waren, Bürgerkronen zu winden. Dieser Bürgersenat hat, während die Regierung in Speyer die Brandfackel des Aufruhrs ex officio in das Land hinauswarf, Gesetz und Ordnung aufrecht erhalten, und den Rheinkreis vor Blutvergießen, die stillen Bewohner vor Tumult und Revolution gerettet. Hört es und überzeugt euch, ihr Juste-Milieu-Männer, ihr um Hab und Leben zitternden Aristokraten! Wir fragen nur, wenn ihr euch wie Mutterkinder, die ohne Gängelband, Biskuit und Ruthe nicht auf der Welt seyn können, dieser unmütterlichen Regierung blindlings in die Arme werft — wir fragen nur: kann dieser Popanz euren, euch mehr als Ehr und Vaterland ans Herz - 4 - gewachsenen Mammon, euer Leben, das vor lauter Furcht Zittern, Zagen und Gehorchen kaum ein Schatten des Lebens zu nennen ist, schützen? Auf nach Hambach! wir wollen dem Kaiser Nikolaus, dem Kanzler Metternich, dem Feldmarschall Wrede und seiner edlen Compagnie recht was sanftes in die Ohren klingen! Wir wollen den Herrn in Speyer zum Frühstück einen guten Morgen, und den Herrn in Frankfurt eine gesegnete Mahlzeit wünschen. Triumph! das Gesetz hat gesiegt! auf nach Hambach! Lieder aus dem Gefängnisse. (In der Münchener Frohnfeste geschrieben.) 1. Der und die Eisenmeister. Was nun einer just handthiert, Welchen Rang er hat im Staate, Eisenring im Wappen führt, Oder sitzt im hohen Rathe; Dieser ist ein guter Mann, Und das Handwerk schlägt ihm an, Alle Tage wird er feister Unser dicker Eisenmeister. Was nun einer just handthiert, Dieser hats mit Schloß und Riegel, Wer ein anderes Zeichen führt, Hält Gedanken unter'm Siegel, Wenn der Bundstag decretirt, Protokolle d'rauf und dran Wer ist der gestrenge Mann? Kanzler Metternich so heißt er, Oestreichs großer Eisenmeister. Was nun einer just handthiert, Drüben über'n Pyrenäen, Wird ganz anders carcerirt, Wo die Galgen Schockweis stehen, Mönch dem Schinder adjungirt, Portugal das schöne Land, Ist nur eine Kerkerwand. Ja Don Miguel so heißt er Der gekrönte Eisenmeister. Was nun einer just handthiert, Dieser hier ist mild und gütig Wenn ihr ihn fein titulirt, Wann ein anderer bärenwüthig Mit Armeen aufmarschirt. Sammt der Cholera d'rauf und dran Dreimalhunderttausend Mann. Nikolaus Herr der Reussen heißt er Merkt's, Europas Eisenmeister. Was nun einer just handthiert Erst mit Amnestie und Gnaden Hat er auch traun invitirt, Die Haubitzen drauf geladen Und ein Frühstück angerührt, Daß das arme Polenland Magendrücken wohl empfand, Hunderttausend tränkt' und speist er Paskewitsch, Warschaus Eisenmeister Was nun einer just handthiert Ein' ist wie die andere Plage, Wann die Knute dort regiert, Wird am hohen Bundestage Auf gut östreichschs präsidirt. Protokolle d'rauf und d'ran, Wer ist der gestrenge Mann? Graf Münch-Vellinghausen heißt er Unser deutscher Bundes-Meister. Was nun einer just handthiert. Ob mit List im Cabinette, Man die seid'nen Schlingen schnürt. Oder an der Eisenkette Sträflinge ins Zuchthaus führt. Schlechte Wache hält Censur: Daumenschraube und Tortour Ist sie für die freien Geister Ihr bekreuzten Eisenmeister! Was nun einer just handthiert. Ob man an den Barieren Euch die Taschen visitirt, Eisenriegel uns beschweren, Mauth und Zoll euch kujonirt. Quarantaine d'rauf und d'ran, In Portschaisen langt man an, Und euch schön willkommen heißt er unser dicker Eisenmeister. Was nun einer just handthiert. Haben adelstolze Bengel, Die Maitressen uns regiert, Jetzo ist's ein Ladenschwengel, Der mit Cursen restaurirt, Juste-Milieu das ist der Mann Der die Course retten kann; Casimir Perier, vivat! heißt er Cholerakranker Börsenmeister. Was nun einer just handthiert, Wenn ihr für Aristokraten Solchen noblen Bau vollführt, Als in München der gerathen, Ganz mit Eisen tapeziert, Fein Gardinen d'rum und d'ran, Traun, da bin ich selbst der Mann, Ich melde mich beim Herrn der Geister Als Diplomaten-Eisenmeister. E. Große. Vom Liberalen erscheinen vor der Hand, bis durch Boten die Postverbindungen mit Pirmasens hergestellt sind, und um gegen jede Gewaltthätigkeit der Regierung die Forterscheinung dennoch ohne Unterbrechung möglich zu machen, wöchentlich nur drei Blätter als Zeitung (worunter eins unter dem besondern Titel: Bürger- und Volks-Bibel, oder Der christliche Freiheitsbote aus Rheinbayern für den Landmann), die übrigen als Flugblätter unter demselben Titel. — Der Preis für die Zeitung mit den Flugblättern ist in Pirmasens jährlich 6 Gulden; für den Freiheitsboten besonders jährlich 2 Gulden; für den Liberalen als Zeitung besonders jährlich 4 Gulden; für die Flugblätter, die auch in einzelnen Exemplaren abgegeben werden, besonders 4 Gulden; man kann auch halbjährlich und vierteljährlich abonniren. Die Hauptspedition für die Post hat das Postamt in Speyer, für den Buchhandel Hr. Ritter in Zweibrücken. — Nur, weil dies Unternehmen durch den Verein erhalten wird, ist es möglich so billige Preise zu machen. Gedruckt bei Fr. Ph. Deil in Pirmasens. Verantwortlicher Redacteur: Dr. G. Grolsc.
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Gedruckt Gedruckt
1832
Friedrich Philipp Deil
Pirmasens
Herausgegeben Herausgegeben
1832
Ernst Ludwig Große
1831 1834
Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

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Der über 2000-jährigen Tradition des Weinbaus in Bad Dürkheim entsprechend, ist das Stadtmuseum in einem ehemaligen Weingut untergebracht. Auf über...

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