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Stadtmuseum Simeonstift Trier Gemälde Tell me more - Mythologie [III 0939] Archiv 2023-06-13 05:34:26 Vergleich

Triumphzug der Amphitrite

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3[Stadtmuseum Simeonstift Trier](https://rlp.museum-digital.de/institution/1)3[Stadtmuseum Simeonstift Trier](https://rlp.museum-digital.de/institution/1)
4Sammlung: [Gemälde](https://rlp.museum-digital.de/collection/3)4Sammlung: [Gemälde](https://rlp.museum-digital.de/collection/3)
5Sammlung: [Tell me more - Mythologie](https://rlp.museum-digital.de/collection/1557)
5Inventarnummer: III 09396Inventarnummer: III 0939
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7Beschreibung8Beschreibung
8Zu Beginn des 17. Jahrhunderts fertigte der niederländische Maler Frans Francken II. ein kleinformatiges Kabinettbild mit mythologischem Thema an. Das Ölgemälde "Triumphzug der Amphitrite" greift das Ereignis der Vermählung des Meeresgottes Neptun mit Amphitrite, der Tochter des Nereus und der Doris, auf. 9Zu Beginn des 17. Jahrhunderts fertigte der niederländische Maler Frans Francken II. dieses vielfigurige Kabinettbild an. Es zeigt die Vermählung des Meeresgottes Neptun mit der Nymphe Amphitrite. Die Hochzeitsgäste aus dem Olymp sitzen bereits an der reich gedeckten Tafel, die rechts im Bild zu sehen ist. Ebenfalls rechts im Vordergrund befindet sich eine Ansammlung von Objekten, die aussehen, als seien sie zufällig vom Meer angespült worden. Es handelt sich um Naturalien – Muscheln, Seeschnecken, Korallen, Seepferdchen – wie sie im 17. Jahrhundert in sogenannten Wunderkammern zu finden waren. Diese Frühform des Museums entstand ab der Renaissance zunächst in den Palästen des Adels. Ab dem 17. Jahrhundert war eine Wunderkammer auch ein Statussymbol des Bürgertums. Dort wurden kostbares Kunsthandwerk, optische Instrumente oder auch die hier zu sehenden Naturalien aus fernen Ländern ansprechend arrangiert und präsentiert. Wahrscheinlich hing auch dieses Gemälde in einer Wunderkammer.
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10Vom linken Bildhintergrund aus zieht das Götterpaar, begleitet von einem Thiasos unterschiedlicher Meeresbewohner und Mischwesen, zu den Feierlichkeiten im Vordergrund hin ein. Neptun, welcher seinen Dreizack empor hebt, und seine Gemahlin, die seine Geste mit anmutig gestreckter Hand weiterführt, sitzen so vereint unter dem Baldachin des Triumphwagens. Dieser wird von Hippokampen und Tritonen gezogen sowie von Nereiden als auch Nymphen und riesigen Fischen flankiert. Die einzelnen Mischwesen sind halb Tier halb Mensch, haben eine Fischflosse, sind schuppenbedeckt oder schwimmen mit ihren Octopusarmen in Richtung Ufer.
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12Die Frauen und Männer tragen unterschiedlichen Schmuck wie Ketten, Kronen und Scherpen, die aus Gold und Muscheln gefertigt sind. Der ganze Thiasos ist in Bewegung und wühlt die ausgelassene Stimmung zusätzlich auf.
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14Beleuchtet wird die Szene zum einen von einer nicht erkennbaren Lichtquelle, zum anderen vom strahlenden Glanz des Helios und seiner Schwester Eos. Der Sonnengott und die Göttin der Morgenröte fahren in ihrem Wagen, der von weißen Pferden gezogen wird, vom Himmel oben links zu den bereits versammelten Göttern hinab.
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16Die olympischen Götter sitzen rings um einen großen, mit weißen Tischtüchern und köstlichem Essen angerichteten Tisch. Im Schutze eines Arco Naturale, dessen dunkle Umrisse im rechten Bildfeld zu erkennen sind, werden sie von der Musik und dem Gesang der fliegenden Putten unterhalten.
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18Die Götter erwarten bereits die Ankunft des neuen Paares und wenden sich gespannt Richtung Festzug. Auffallend ist hier vor allem Zeus, welcher neben seiner Gemahlin Hera sitzt und seinen Weinkelch zur Begrüßung erhebt. Der Göttervater trägt einen Lorbeerkranz auf dem Kopf, sein Blitzbündel liegt neben seinen Füßen. Auch die weiteren Götter sind durch ihre individuellen Attribute identifizierbar.
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20Der Maler des Bildes kann anhand der Signatur "DEN-ION FF-F" am rechten unteren Bildfeld bestimmt werden. Das hier verwendete Kürzel "FF-F" verweist auf den Künstler Frans Francken II., das Entstehungsjahr lässt sich anhand des Abschnitts "DEN ION" in der Signatur vermuten, denn es deutet auf eine Anfertigung um 1604 bis 1617 hin.
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22Frans Francken II. stammte aus einer Antwerpener Malerfamilie, hob sich jedoch durch seine außergewöhnliche Themen- und Motivwahl von ihr ab und fertigte in erster Linie Kabinettbilder an, welche oft eine arrangierte Sammlung der schönsten und exotischsten Stücke zeigten, die eine Kunstkammer des 17. Jahrhunderts zu bieten hatte. Zu diesem von Francken ausgewählten Inventar gehörten unterschiedliche Kostbarkeiten wie Muscheln, Schalen von Meerestieren, Korallen, Seepferdchen und andere Naturalien. Diese Raritäten lassen sich nicht nur in den Darstellungen von Wunderkammern wiederfinden, sondern auch in den Gemälden mit mythologischem Thema wie dem "Triumphzug der Amphitrite". Die Kunstkammerstücke sind rechts im Bildvordergrund unverkennbar auszumachen und bergen den Anschein, vom unruhigen Meer zufällig an den Strand gespült worden zu sein.
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24Ein weiteres Werk des Niederländers mit demselben Thema "Neptun und Amphitrite" befindet sich im Brukenthal-Museum im rumänischen Sibiu. Dies gibt ebenso jene mythologische Begebenheit in einer vergleichbaren Bildkomposition wieder.
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26Material/Technik11Material/Technik
27Öl auf Holz12Öl auf Holz
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57Stand der Information: 2023-06-13 05:34:2642Stand der Information: 2024-01-11 16:53:14
58[CC BY-NC-SA @ Stadtmuseum Simeonstift Trier](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)43[CC BY-NC-SA @ Stadtmuseum Simeonstift Trier](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Stadtmuseum Simeonstift Trier

Objekt aus: Stadtmuseum Simeonstift Trier

Das Museum ist ein stadtgeschichtliches Museum mit Sammlungsschwerpunkten auf Zeugnissen der Trierer Stadtgeschichte sowie auf Kunst und Kultur der...

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