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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Biedermeier – zwischen Restauration, Hambacher Fest und Vormärz [1928/0015]
Abschrift: "Lied der Winzer beim Zug auf das Hambacher Schloss"; 1832 (Stadtmuseum Bad Dürkheim, Museumsgesellschaft Bad Dürkheim e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Bad Dürkheim, Museumsgesellschaft Bad Dürkheim e.V. / Stork, Karl (CC BY-NC-SA)
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Handschrift: "Lied der Winzer beim Zug auf das Hambacher Schloss"; 1832

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Beschreibung

Abschrift: "Lied der Winzer beim Zug auf das Hambacher Schloss"; schwarzer Klebestreifen als Rahmen, hinter Glas; Beschriftung Rückseite; 1832

Wie aus der ersten Zeile hervor geht wurde dieses sogenannte Winzerlied eigens für das Hambacher fest geschrieben und bezieht sich auf die schwarze Fahne, die ebenfalls im Stadtmuseum aufbewahrt wird.

Das Lied befasst sich mit der wirtschaftlichen Not der Weinbauern. Schuld daran sei der Zoll. In Strophe 6 wird recht unverhohlen mit Gewalt gedroht.

In Strophe 5 wurde ein Wort durchgestrichen und ein neues Wort darüber notiert

Bei polizeilichen Vernehmungen bestritt Johannes Fitz später der Verfasser des Liedes zu sein. Es wird jedoch vermutet, dass diese hier erhaltene Liedtext von Johannes Fitz selbst stammt.

Gesungen wurde das Lied auf die Melodie des "Rheinweinliedes", dessen Text von Matthias Claudius (1740-1815) vom Offenbacher Komponisten und Musikverleger Johann André (1741-1799) vertont worden war.

Festgestellt am: 02.06.2009

Material/Technik

Papier, schwarzweiß * beschriftet

Maße

Breite/Länge: 55 cm; Höhe: 39 cm; Rahmen-Höhe: 45 cm; Rahmen-Breite: 61 cm; Rahmen-Tiefe: 2,5 cm

Abschrift

Original: Deutsch

Die Winzer zieh´n mit schwarzer Trauerfahne Zum deutschen Feste heut´, Zu reißen die Regierung aus dem Wahne Wir seien reiche Leut´! Ja reich sind wir an gutem Muth und Fleiße, Dies weiß die ganze Welt. Denn jeder Tag sieht uns in Müh´ und Schweiße In Gottes weitem Feld Wir wohnen in dem schönsten Land auf Erden, Von Gottes Segen voll. Doch müssen wir noch all´ zu Bettlern werden Durch den verdammten Zoll! Der Zoll und Mauthertrag ist Höllenbeute, Ihr Fürsten hört es all´! Sie machen Arme nur u. schlechte Leute. Wo ist dies nicht der Fall? Ja, wüßten wir, wer schuld am Zoll nur wäre, Am Zoll auf unser´m Wein Und wär es auch ein (XXX), bei meiner Ehre, Er müßte in den Rhein Was half bisher das Klagen schon seit Jahren? Wir sind noch nicht befreit! Der Herr soll uns von Eigenhülf´ bewahren, Doch sind wir auch bereit. Die freie Presse, Brüder! sie soll leben, Sie macht vom Zoll uns frei, Denn wo man darf die Stimme frei erheben Kommt alles noch in Reih´. Sind einig wir, dann wird dies Gut errungen, Eh´ noch ein Jahr vorbei! Dann wird ein Lied aus voller Brust gesungen: Gott lob! nun sind wir frei!

Literatur

  • Dr. Britta Hallmann-Preuß, Georg Karl Rings, Dr. Fritz Schumann (2009): Johannes Fitz - genannt der Rote. Bad Dürkheim, S. 61
Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

Objekt aus: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

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