Hoch über einen Fluss ragt im Mittelgrund bildbeherrschend eine gotische Kirche-als unvollendeter Bau und zugleich mit dem Charakter einer Ruine, noch betont hervorgehoben durch die Wolkenformation darüber. Auch wenn die "Rheinlandschaft mit Kirchenruine und Angler" der üblichen Komposition der Ideallandschaft nördlich der Alpen im 18.Jahrhundert entspricht, besitzt sie einen etwas anekdotischen Charakter:Dies liegt hauptsächlich an dem Angler, der im Vordergrund von seinem Hund begleitet am Fluss sitzt. Diese idyllische Auffassung ist das eigentliche Anliegen des Malers. Es unterscheidet seine Darstellung, die von seiner Niederlassung in der Schweiz um 1775 entstanden sein könnte, von den etwa 50 Jahre später von Karl Friedrich Schinkel(1781-1841) geschaffenen Gemälden, in denen die Architekturdarstellung der Heroisierung des Mittelalters im Zeitalter der Romantik dient. Was beide Auffassungen miteinander verbindet, ist der Charakter der idealen, real in dieser Form nirgends existierenden und topografischen nicht zuzuordnenden Landschaft.
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