Das Hochrad ist eine Form des Fahrrades, welche sich durch eine besondere Größe des Vorderrades auszeichnet und nur mittels der direkt auf der Radachse montierten Pedalen bewegt wird. Ursprünglich waren die Räder aus Holz mit Holzspeichen, sowie einem Eisenring als Laufflächer gebaut. Bald aber setzte sich die Radform mit dünnen Drahtspeichen und Vollgummireifen durch. Durch den größeren Abrollumfang bei gleicher Pedalkurbeldrehzahl (Entfaltung) und besserem Fahrkomfort konnte sich das Hochrad rasch durchsetzen. Der Fahrer rückte durch die Radgröße nach vorne und damit nach oben. Als Nachteile des Hochrades wurden und werden das schwierigere Auf- und Absteigen, die größere Unfallgefahr, als auch die schlimmeren Unfallfolgen wegen der Sitz- und damit Fallhöhe angesehen. 1885 entstand das Sicherheitsniederrad, welches das Hochrad innerhalb kurzer Zeit zu verdrängen begann. Das Hochrad erhielt im 20. Jahrhundert den Status eines antiquierten Liebhaberobjektes. Als solches ist es heute noch in Sammlerkreisen von Bedeutung. Hochräder sind typisch aus einem großen Vorderrad und einer mit einem Lenker versehenen Radgabel aufgebaut. Am Vorderrad ist ein anschmiegender Metallrahmen angelenkt, der oben einen Sattel trägt und hinten unten in einer Gabel ausläuft, die das relativ kleine Hinterrad aufnimmt. Der Antrieb erfolgt über Pedalkurbeln, die direkt an der Vorderradachse angebracht und maximal eine Beinlänge vom Sattel entfernt sind. Der Sattel ist bei Hochrädern nahe am Lenker positioniert und auf einer Feder aufgehängt, die sich über das vordere Endstück des Rahmens spannt, sodass er Stöße abfedern kann. Der Bremsmechanismus beruht meist auf einer an der Vorder-, seltener an der Hintergabel aufgehängten Klotz- oder Löffelbremse, die über den drehbaren Lenker mit Seilzug oder Stempel betätigt wird. Die Bereifung des Hochrades besteht aus Vollgummi, letzte Modelle aus Anfang der 1890er Jahre (u. a. Crypto) haben bereits Luftreifen.
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