Einblattige Fahne an Fahnenstange. In einem Kranz aus Eichen- und Lorbeerlaub ist die Silhouette des Doms und ein Schriftband zu sehen. Das Fahnenblatt war ursprünglich zweifarbig in den Stadtfarben von Speyer gehalten, oben weiß und unten rot.
Die Fahne erinnert an das Ende der napoleonischen Herrschaft in der Pfalz. Nach der Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig (Oktober 1813) hatte sich die napoleonische Armee nach Westen über den Rhein zurückgezogen. Das ursprünglich mit Napoleon verbündete Königreich Bayern hatte die Seite gewechselt und war nun Mitglied der antinapoleonischen Koalition. Ein deutsch-russischer Truppenverband rückte Ende Dezember mit ca. 26.000 Mann gegen Mannheim vor. In der Neujahrsnacht 1814/15 erzwang das deutsch-russische Korps unter dem General Fabian Gottlieb von der Osten-Sacken gegen zahlenmäßig unterlegene französische Truppen den dortigen Rheinübergang. Im nahen Speyer hatten sich die Franzosen am 31.12.1814 vollständig aus der Stadt zurückgezogen, jedoch blieben hunderte von Verwundeten in der Stadt. Auch die Alliierten errichteten nach der Besetzung am 1.1.1814 in der kleinen Stadt weitere Lazarette. [Ludger Tekampe]
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