Die Tradition der Sammeltasse geht zurück auf die Zeit des Biedermeier. Im frühen 19. Jahrhundert wurde Porzellan preiswerter, und es entwickelte sich in bürgerlichen Kreisen der Brauch, Tassen zu sammeln oder zu besonderen Anlässen zu verschenken, auch als Freundschaftsgabe und oft mit namentlicher Widmung. Als Souvenir waren Sammeltassen wie sonstiger Nippes aus Porzellan bereits im 19. Jahrhundert weit verbreitet.
Die Blütezeit der Sammeltassen im 20. Jahrhundert währte bis in die 1930er Jahre. Nach wie vor wurden sie nur bei besonderen Gelegenheiten benutzt und waren beliebte Geschenke für die Aussteuer oder zum Geburtstag. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte die Tradition noch für zwei Jahrzehnte fort, bis sie in den 1970er Jahren schließlich endgültig an Bedeutung verlor. Für ältere Stücke entwickelte sich dann in den 1990er Jahren ein Sammlermarkt. Zugleich kreierten Künstler neue, dem Zeitgeschmack in Form und Dekor angepasste Einzelgedeck-Kollektionen, deren Erfolg aber nicht zuletzt von dem Verlangen junger Käufer nach spülmaschinenfestem Gebrauchsgeschirr bestimmt wird.
Diese Sammeltasse ist aus grauglasiertem Porzellan gefertigt. Der Tassenkopf ist mit drei ausgesparten, blauglasierten Kartuschen geschmückt, die figürliche Szenen mit Putti zeigen. Die Untertasse und die Innenseite des Tassenkopfes sind mit einem silbernen Band verziert.
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