Schwarzweißfotografie. Diese Winteraufnahme zeigt den 1912 erbauten Römerturm auf dem Pulverberg im Bendorfer Stadtwald. Es handelt sich dabei um die Rekonstruktion eines Wachtturms des obergermanisch-rätischen Limes mit Palisade, Wall und Graben. Die Originalfundamente des Wachturmes liegen zirka 20 Meter neben der in den Jahren 2009/10 aufwändig restaurierten Rekonstruktion. Der Wachtturm war auf Anregung des Archäologen Prof. Dr. Georg Loeschcke, der im Namen der Reichlimes Kommission Ende des 19. Jahrhunderts Ausgrabungen im Bereich des Limes bei Sayn durchgeführt hatte, vom Sayner Verschönerungsverein erbaut und eröffnet worden.
In Bendorf befanden sich in Rheinnähe in römischer Zeit mehrere befestigte Holzkastelle für Auxiliartruppen, ein steinernes Kastellbad und ein Lagerdorf (Vicus). Der Kastellstandort lag im Bereich der heutigen sog. Kastellsiedlung nahe der Auffahrt Nord der Bundesstraße 42.
Der Limes-Verlauf zog sich von Sayn im Nordwesten durch den Bendorfer Stadtwald unterhalb der Nauorter Hochfläche in Richtung Höhr-Grenzhausen. Im Wald ist der Verlauf des Limes anhand vorhandener Graben- und Wall-Anlagen und Schutthügel der römerzeitlichen Wachttürme teilweise noch gut zu erkennen. Der Obergermanisch-Raetische Limes gehört heute zum UNESCO Welterbe.
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