# Brauerei Hünermann, Bendorf-Sayn 1943/44
[Rheinisches Eisenkunstguss-Museum](https://rlp.museum-digital.de/?t=institution&instnr=34)
Sammlung: [Fotografie](https://rlp.museum-digital.de/?t=sammlung&instnr=34&gesusa=393)
Inventarnummer: 7.2271
Beschreibung
Schwarzweißfotografie als Postkarte gedruckt und mit der handschriftlichen Aufschrift "Wehrmacht 1943/44" am linken Bildrand versehen.
Diese Aufnahme entstand während dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1943/44 und zeigt die ehemalige Brauerei Hünermann. Vor dem Eingang der Brauerei stehen Familie Hünermann, Mitarbeiterinnen und einige Soldaten der Wehrmacht.
Adam Hünermann, geboren 1820, gründete an der Anfang der 30er Jahre gebauten preußischen Provinzialstraße Nr. 238 eine Bierbrauerei (heute Koblenz-Olper-Straße 67). Er war der Enkel eines Hüttenarbeiters aus Soest, der um 1760 nach Sayn gekommen war und auf der Sayner Hütte gearbeitet hatte. Er soll in der Brauerei der Herrenhuter-Brüdergemeinde Neuwied eine Brauerlehre absolviert haben.
Die Lage der Brauerei war ideal: außerhalb der bebauten Ortslage und unmittelbar an der vielbefahrenen Straße, die von Koblenz nach Olpe führte.
Einige Jahre nach der Gründung ging die Brauerei auf seinen Bruder Franz-Josef (23.Mai 1818 - 8.Dezember 1893) über, der sie in den nächsten Jahrzehnten führte. Er war Vater von zwei Töchtern und sechs Söhnen, von denen Ende des 19. Jahrhunderts Peter und Max die Leitung der Brauerei übernahmen.
Unter der Brauerei gab es zwei große, übereinanderliegende Lagerkeller für Bier und Eis, der obere wurde später als Tanzkeller umgebaut. Das Eis wurde dem Brauereiweiher entnommen, der sich am ersten Viadukt im Brexbachtal befand. Hier wurde die eigene Wiese vor Kälteeinbruch mit Brexbachwasser überspült, es bildete sich ein Weiher, der auch zum Schlittschuhlaufen sehr beliebt war. Das Eis wurde mit Drummsägen vor Ort in Stücke geschnitten und anschließend mit einem Lkw in den Keller gebracht, wo es sich bis zum nächsten Winter hielt.
Der untere Keller diente zeitweise als Luftschutzkeller, hier wurde 1944/45 auch Schulunterricht für die Kinder aus der Vorstadt abgehalten.
Nach Max Hünermann wurde später eine Straße am Ritterweg benannt. Er war viele Jahre Beigeordneter der Bürgermeisterei Bendorf, hatte sich große Verdienste um den Bau des „Stromberger Weges“ sowie Bau des Sayner Schwimmbades erworben und war Vorsitzender des Verschönerungsvereins Sayn.
Das Ende der Brauerei kam, nachdem 1941 Dr. Adolf Hünermann gefallen war. Er leitete als Diplom Braumeister und Diplomkaufmann die Geschäfte. Es gab niemanden mehr in der Familie, der den Betrieb weiterführen konnte. Die Konzessionsrechte wurden an die Schultheis-Brauerei in Weißenthurm verkauft. Die Belegschaft fand Arbeit bei der vorgenannten Brauerei und der Fohr-Brauerei in Ransbach-Baumbach.
Nach Aufgabe der Brauerei wurde in der „Alten Brauerei“ die Tee-Handelsfirma Mangner, später eine Schlosserei und schließlich die „Coca-Cola Erfrischungsgetränke Mittelrhein“ untergebracht.
Material/Technik
Papier / Fotografie
Maße
140 x 90 mm
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- Aufgenommen ...
+ wann: 1943-1944
+ wo: [Bendorf-Sayn](https://rlp.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=1447)
## Bezug zu Orten oder Plätzen
- [Bendorf-Sayn](https://rlp.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=1447)
- [Koblenz-Olper-Straße (Bendorf)](https://rlp.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=34048)
## Schlagworte
- [Brauerei](https://rlp.museum-digital.de/?t=tag&id=753)
- [Soldat](https://rlp.museum-digital.de/?t=tag&id=48)
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Stand der Information: 2021-11-14 21:42:32
[CC BY-NC-SA @ Stiftung Sayner Hütte, Rheinisches Eisenkunstguss-Museum](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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