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1 | # Ermordeter Heinz Orbis | 1 | # Ermordeter Heinz Orbis |
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3 | [Historisches Museum der Pfalz - Speyer](https://rlp.museum-digital.de/institution/14) | 3 | [Historisches Museum der Pfalz - Speyer](https://rlp.museum-digital.de/institution/14) |
4 | Sammlung: [Zeitenwende am Rhein. Die Pfalz 1918-1930](https://rlp.museum-digital.de/collection/553) | 4 | Sammlung: [Zeitenwende am Rhein. Die Pfalz 1918-1930](https://rlp.museum-digital.de/collection/553) |
5 | Sammlung: [Sammlung Fotografie](https://rlp.museum-digital.de/collection/379) | 5 | Sammlung: [Sammlung Fotografie](https://rlp.museum-digital.de/collection/379) |
6 | Sammlung: [ | 6 | Sammlung: [Dreiländersammlung HMP Speyer](https://rlp.museum-digital.de/collection/1223) |
7 | Inventarnummer: HM_0_18770 | 7 | Inventarnummer: HM_0_18770 |
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9 | Beschreibung | 9 | Beschreibung |
10 | Die Fotografie zeigt den ermordeten Heinz Orbis (eigentlich: Franz Joseph Heinz), den selbst ernannten Präsidenten der separatistischen Bewegung „Autonome Pfalz“, am 9. Januar 1924 im Hotel Wittelsbacher Hof in Speyer. Auf dem Stuhl sitzt sein Adjutant, im Hintergrund mit Gewehr steht Georg May aus Schifferstadt. Die Ermordung von Heinz Orbis fällt in das Ende der zweiten Phase (1923/24) der separatistischen Bestrebungen in der Pfalz. Aufgrund der damaligen politischen und wirtschaftlichen Krisen der Weimarer Republik und der Ruhrbesetzung durch französische und belgische Truppen hatten die Separatisten in der Pfalz in dieser Phase an Popularität gewonnen. Das Leben der Pfälzer war zu diesem Zeitpunkt von Massenarbeitslosigkeit und Elend geprägt. Die Zahl der Arbeitslosen stieg 1923 von 70.000 im September auf 84.900 am Ende des Jahres an. Am 11. November 1923 rief der im Zentrum der separatistischen Bewegung stehende Franz Joseph Heinz aus Orbis, genannt Heinz Orbis, in Speyer die „Regierung der Autonomen Pfalz im Verband der Rheinischen Republik“ aus. Die Separatisten stellten die von ihnen geforderte, vom Deutschen Reich und Bayern abgekoppelte „Autonome Pfalz“, die in die an Frankreich angelehnte Rheinische Republik eingegliedert werden sollte, als Lösung aller vorhandenen Probleme dar. | 10 | Die Fotografie zeigt den ermordeten Heinz Orbis, den Anführer der separatistischen Bewegung „Autonome Pfalz“, am 9. Januar 1924 im Hotel Wittelsbacher Hof in Speyer. Auf dem Stuhl sitzt sein Adjutant und im Hintergrund mit Gewehr steht Georg May aus Schifferstadt. Mit der Ermordung Heinz Orbis fand die zweite Phase (1923/24) der separatistischen Bestrebungen in der Pfalz einen ihrer schrecklichen Höhepunkte. |
11 | Das Attentat auf Heinz Orbis wurde von Gegnern der Separatisten mit Billigung der damals für die Pfalz zuständigen Bayerischen Regierung ausgeübt. Zwei der Attentäter, Franz Hellinger und Ferdinand Wiesman, kamen bei dem Attentat auf Orbis ums Leben und wurden im Nachhinein als Helden stilisiert. Die Fotografie des ermordeten Orbis hingegen wurde als anti-separatistische Abschreckungspropaganda instrumentalisiert. Unter der nationalsozialistischen Diktatur wurden die Separatisten als „Hochverräter“ unnachgiebig verfolgt und kamen zum Teil im KZ zu Tode. [Ludger Tekampe, Vanessa Velikonja] | 11 | Aufgrund der damaligen politischen und wirtschaftlichen Krisen der Weimarer Republik und der Ruhrbesetzung durch französische und belgische Truppen hatten die Separatisten in der Pfalz in dieser Phase wieder an Popularität gewonnen. Am 11. November 1923 hatte der im Zentrum der separatistischen Bewegung stehende Josef Heinz aus Orbis, genannt Heinz Orbis, in Speyer die „Regierung der Autonomen Pfalz im Verband der Rheinischen Republik“ ausgerufen. Die Separatisten stellten die von ihnen geforderte, vom Deutschen Reich und Bayern abgekoppelte „Autonome Pfalz“, die in die an Frankreich angelehnte Rheinische Republik eingegliedert werden sollte, als Lösung aller vorhandenen Probleme dar. Das Leben der Pfälzer war zu diesem Zeitpunkt von Massenarbeitslosigkeit und Elend geprägt. Die Zahl der Arbeitslosen stieg 1923 von 70.000 im September auf 84.900 am Ende des Jahres an. |
12 | Das Attentat auf Orbis wurde von Gegnern der Separatisten mit Billigung der damals für die Pfalz zuständigen Bayerischen Regierung ausgeübt. Zwei der Attentäter, Franz Hellinger und Ferdinand Wiesman, kamen bei dem Attentat auf Orbis ums Leben und wurden im Nachhinein als Helden stilisiert. Die Fotografie des ermordeten Orbis hingegen wurde als anti-separatistische Abschreckungspropaganda instrumentalisiert. Unter der nationalsozialistischen Diktatur wurden die Separatisten sogar als „Hochverräter“ unnachgiebig verfolgt und kamen zum Teil im KZ zu Tode. [Vanessa Velikonja] | ||
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13 | Material/Technik | 14 | Material/Technik |
14 | Fotoabzug (Baryt) um 1995 nach einem Originalfoto vom 9.1.1924 von F. Egem im Stadtarchiv | 15 | Fotoabzug (Baryt) um 1995 nach einem Originalfoto vom 9.1.1924 von F. Egem im Stadtarchiv |
38 | - Gräber, Gerhard/Spindler, Matthias (2005): Die Pfalzbefreier. Ludwigshafen am Rhein | 39 | - Gräber, Gerhard/Spindler, Matthias (2005): Die Pfalzbefreier. Ludwigshafen am Rhein |
39 | - Martin, Michael (1999): "Der Erste Weltkrieg und die Folgen: Besatzung und Separatismus", in: Martin, Michael (Hg.): "Franzosen in Landau. Français à Landau". Offenbach, S. 123-128. | 40 | - Martin, Michael (1999): "Der Erste Weltkrieg und die Folgen: Besatzung und Separatismus", in: Martin, Michael (Hg.): "Franzosen in Landau. Français à Landau". Offenbach, S. 123-128. |
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41 | ## Links/Dokumente | ||
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43 | - [Wikipedia: Franz Joseph Heinz (genannt: Heinz Orbis)](https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Joseph_Heinz) | ||
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47 | - [Attentat](https://rlp.museum-digital.de/tag/32013) | 44 | - [Attentat](https://rlp.museum-digital.de/tag/32013) |
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56 | Stand der Information: 2022- | 53 | Stand der Information: 2022-05-16 11:38:58 |
57 | [CC BY-NC-SA @ Historisches Museum der Pfalz - Speyer](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/) | 54 | [CC BY-NC-SA @ Historisches Museum der Pfalz - Speyer](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/) |
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Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...
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