# Große Landschaft mit singenden Mädchen
[Historisches Museum der Pfalz - Speyer](https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=14)
Sammlung: [Zeitenwende am Rhein. Die Pfalz 1918-1930](https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=sammlung&instnr=14&gesusa=553)
Sammlung: [Gemäldesammlung](https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=sammlung&instnr=14&gesusa=116)
Inventarnummer: HM_1961_0028
Beschreibung
Das großformatige Gemälde zeigt im Vordergrund drei Mädchen, die bis zu den Knien dargestellt sind. Die beiden rechten Figuren sind im Profil, während das Mädchen ganz links frontal zu sehen ist. Das hintere als auch das vordere Mädchen tragen einfache, weiße Gewänder. Die mittlere Figur ist in ein rotes gesetzt und hat ihren linken Arm um die Hüfte des vorderen Mädchens gelegt. Alle Mädchen halten Blumengestecke in der Hand. Im Mittelgrund erblickt man flache, grüne Felder, die in Sonne getaucht sind; im Hintergrund einen Wald und darüber den Himmel mit einer aufquellenden Wolkendecke.
Die Mädchen sind in ihrer Darstellung überdimensioniert und etwas plastischer im Vergleich zum Rest des Bildes, der flächig und in weiter Ferne spätimpressionistisch inszenierten Landschaft. Zudem werden die Mädchen von einem Wald aus grünen Gewächsen und durch die vom oberen Bildrand sprießenden Ranken vom restlichen Teil des Bildes abgegrenzt und gleichzeitig hervorgehoben. Der Fokus des Malers ist klar auf die Mädchen gelegt. Ihre Gewänder werfen Falten, die Münder sind leicht geöffnet, die Augen etwas gesenkt und die Köpfe zueinander gedreht. Ihre Staturen sind stark und ihre Kleidung unprätentiös. Die pfälzischen Bauernmädchen scheinen singend und beschwingt auf dem Weg zu beispielsweise einem Erntefest zu sein.
Das Gemälde entstand 1930 als eine Auftragsarbeit für die Längswand des ehemaligen Kreistagssitzungsaales in Speyer. Es war Teil der sogenannten Pfülfschen Museumsspende: unter der Regie des Regierungspräsidenten der Pfalz Theodor Pfülf wurden zwischen 1928 und 1933 von der Regierung der Pfalz, der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler und dem Kreistag verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Pfälzer Künstler und die Kunst in der Pfalz zu unterstützen. Die Ausgestaltung des Kreistagssitzungssaales durch Auftragsarbeiten an Pfälzer Künstler war eine davon. Der Kreistag verlangte hierbei, dass es sich um Landschafts- und Ortsbilder der Pfalz auf Leinwand handeln sollte. Somit wurde den Künstlern das Sujet bereits vorgegeben. Die letztlich entstandenden Gemälde im Kreistagssitzungssaal waren regional-landschaftlich und stilistisch zum Großteil spätimpressionistisch. Das Gesamtwerk war von Anfang an umstritten und wurde unter anderem als uneinheitlich kritisiert. Vor allem das Gemälde von Haueisen, und noch viel mehr dasjenige von Hans Purrmann, das verspätet hinzu kam, stachen in den Augen der Kreistagsmitglieder und der Presse heraus. Auch Haueisen selber war unzufrieden mit seinem Werk und sah das Fehlen eines einheitlichen Gesamtkonzepts für die Gestaltung des Kreistagssitzungssaales mitverantwortlich.
Als Motive für seine Landschaftsgemälde wählte der Pfälzer Künstler Albert Haueisen (1872-1954) oft seine direkte Umgebung in der Pfalz, nämlich Jockgrim, eine Gemeinde des Landkreises Germersheim. Sein Werk umfasst darüber hinaus auch Radierungen, Lithografien, Zeichnungen und Holzschnitte.
(Vanessa Velikonja)
Material/Technik
ölhaltige Malfarbe auf Leinwand
Maße
HxB: 246 x 324 cm
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- Hergestellt ...
+ wer: [Albert Haueisen (1872-1954)](https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=people&id=68229)
+ wann: 1930
+ wo: [Jockgrim](https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=586)
## Bezug zu Orten oder Plätzen
- [Jockgrim](https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=586)
- [Landkreis Germersheim](https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=6641)
## Literatur
- Habermehl, Eva (1998): Albert Haueisen (1872–1954), ein süddeutscher Maler und Grafiker. Studien zum Werk und Werkverzeichnis der Gemälde. Heidelberg
- Jöckle, Clemens (1993): "Die Pfülfsche Museumsspende im Jahr 1930, die Ausmalung des Kreistagssaales in Speyer und weitere Beispiele einer regionalen Künstlerförderung in Notzeiten", in: Kermann, Joachim (Hg.): "Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz", 91. Band. Speyer, S. 417-442.
## Links/Dokumente
- [Wikipedia / Albert Haueisen](https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Haueisen)
## Schlagworte
- [Feld](https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=808)
- [Frau](https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=68)
- [Landschaft](https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=858)
- [Malerei](https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=106)
- [Pfülfsche Museumsspende](https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=40659)
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Stand der Information: 2021-01-08 03:52:47
[CC BY-NC-SA @ Historisches Museum der Pfalz - Speyer](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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