Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme aus den 1920er Jahren, zeigt das Lehrerkollegium der ehemaligen Höheren Bürgerschule an der Engerser Straße Ecke Ringstraße in Bendorf. Stehend von links sind dies Lehrer Okunski (jüdischer Synagogen-Kantor, seit 1888 an der Schule tätig), Dr. Bauer, Dr. Drottboom (seit 1909 nach zweijähriger Probezeit festangestellt) und Lehrer Stadtmüller. Außen rechts sitzend ist Lehrerin Fräulein Brosius (als Lehrerin an der Schule tätig seit 1893) und ebenfalls sitzend Rektor Otto Bruhn (seit 1888 Rektor) zu erkennen.
1872 kam es auf Initiative von Franz W. Remy zur Gründung der Höheren Bürgerschule. Zweck der Schule war neben der auf der Elementarschule aufbauenden Weiterbildung die Vorbereitung der Schüler auf höhere Lehranstalten (Gymnasium, Real- oder Gewerbeschule). Jungen und Mädchen hatten Zugang zu der Höheren Bürgerschule unabhängig welcher Konfession sie angehörten. Die Unterhaltung der Schule wurde durch die Einnahme von Schulgeldern und Ergänzungsbeiträgen von Förderern finanziert. Ein Kuratorium unter dem Vorsitz von Franz Remy regelte die Finanzen und die Anstellung der Lehrer. Am 28.06.1877 wurde der Grundstein zum Bau des neuen Schulhauses gelegt. Am 14.10.1878 war der Neubau bezugsfertig und rund 80 Schüler und Schülerinnen begannen dort mit ihrer schulischen Ausbildung. Die Bausumme von 48.000 DM stiftete zum größten Teil die Bendorfer Unternehmerfamilie Remy. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten kam es 1899 zur Schenkung der Schule und des Grundstücks an die Gemeinde. Die Einbrüche in der Wirtschaft in den 1920er Jahren führten schließlich zur Schließung der Schule am 1. April 1931.
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