Der gotische Kelch folgt dem klassischen dreiteiligen Aufbau: aus dem breit ausladenden Fuß wächst ein schlanker Schaft mit einem Knauf (Nodus), welcher von einer Kuppa bekrönt ist. Typisch für die Gotik ist der Fuß sechspassförmig. Auf einem Passfeld findet sich ein Rundmedaillon mit eingraviertem Kreuz. Den Schaft zieren eingravierte Zickzack-Ornamente. Auf mittlerer Höhe des Schafts ist der Nodus, eine knaufartige Verdickung. Diesen zieren sechs Maßwerkfelder mit rautenförmigen Knöpfen, welche die sechs Buchstaben des Namen Jhesus tragen. Die Felder sind mit blauem Email belegt. Die hohe Kuppa ist schmucklos ausgeführt.
In der christlichen Liturgie wurden Kelche zur Aufnahme des Messweins verwendet. Genau wie der Pokal ist der Kelch durch den hohen Fuß eine Würdeform.
Im Mittelalter hatten Kirchen und Klöster reichen Grundbesitz in den pfälzischen Weingegenden. [Jonas Ehinger]
hu