Die Tradition der Sammeltasse geht zurück auf die Zeit des Biedermeier. Im frühen 19. Jahrhundert wurde Porzellan preiswerter, und es entwickelte sich in bürgerlichen Kreisen der Brauch, Tassen zu sammeln oder zu besonderen Anlässen zu verschenken, auch als Freundschaftsgabe und oft mit namentlicher Widmung. Als Souvenir waren Sammeltassen wie sonstiger Nippes aus Porzellan bereits im 19. Jahrhundert weit verbreitet.
Eine kleine Tasse in rosa und Gold auf einer goldfarbenen Untertasse. Der Tassenrand ist gewellt. An der Tassenvorderseite ist ein Medaillon angebracht mit der Aufschrift "Zum frohen Fest".Tasse auf der Unterseite gestempelt. "Mitterteich, Bavaria 5"
Die Erinnerungstassen waren weniger für den täglichen Gebrauch gedacht, sondern wurden als Repräsentationsstücke in den Vitrinen der biedermeierlichen Wohnzimmer zur Schau gestellt. Bei fast allen Manufakturen ließen sich individuelle Dekore und Beschriftungen bestellen. Im Gegensatz zu heute lag dabei die Schauseite der Tasse dem Henkel genau gegenüber, damit er die Wirkung von Malerei und Beschriftung nicht störte.
Besonders beliebt waren im Biedermeier die Ansichtentassen mit dem Bild einer Landschaft oder einer Stadt. Daneben gab es auf den Tassen alle möglichen anderen Darstellungen wie Landkarten, Reliefporträts, Hausfassaden, Blumenbilder, Rosenblüten, Vögel oder bekannte Bauwerke. Weit verbreitet waren außerdem Tassen mit Sinnsprüchen.
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