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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Gemäldesammlung Zeitenwende am Rhein. Die Pfalz 1918-1930 Ludwig I. von Bayern [HM_0_02593] Archiv 2021-11-14 21:42:31 Vergleich

Zerstörtes Repräsentationsporträt des Königs Max Joseph I von Bayern nach einer Vorlage von Moritz von Kellerhoven

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1# Zerstörtes Repräsentationsporträt des Königs Max Joseph I von Bayern1# Zerstörtes Repräsentationsporträt des Königs Max Joseph I von Bayern nach einer Vorlage von Moritz von Kellerhoven
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3[Historisches Museum der Pfalz - Speyer](https://rlp.museum-digital.de/?t=institution&instnr=14)3[Historisches Museum der Pfalz - Speyer](https://rlp.museum-digital.de/institution/14)
4Sammlung: [Gemäldesammlung](https://rlp.museum-digital.de/?t=sammlung&instnr=14&gesusa=116)4Sammlung: [Gemäldesammlung](https://rlp.museum-digital.de/collection/116)
5Sammlung: [Zeitenwende am Rhein. Die Pfalz 1918-1930](https://rlp.museum-digital.de/?t=sammlung&instnr=14&gesusa=553)5Sammlung: [Zeitenwende am Rhein. Die Pfalz 1918-1930](https://rlp.museum-digital.de/collection/553)
6Inventarnummer: HM_0_025936Inventarnummer: HM_0_02593
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8Beschreibung8Beschreibung
9Das Gemälde zeigt den ersten König der bayerischen Monarchie Max I. Joseph in repräsentativer Darstellung im Krönungsornat und mit Zepter. Hinter dem rechten Ellenbogen war ursprünglich die Krone auf dem Präsentationskissen zu sehen. Dieser Teil der Leinwand ist abgerissen. Das Gemälde hing ursprünglich im ehemaligen Regierungspräsidium in Speyer, heute Ecke Kleine Pfaffengasse/Domplatz. Es wurde wie auch weitere historische Bilder des bayerischen Königshauses und Inneninventar des Gebäudes im Rahmen des sogenannten Speyerer Bildersturmes von 1921 zerstört und heruntergerissen. 9Das Gemälde zeigt den ersten König der bayerischen Monarchie Max I. Joseph in repräsentativer Darstellung im Krönungsornat und mit Zepter. Hinter dem rechten Ellenbogen war ursprünglich die Krone auf dem Präsentationskissen zu sehen. Dieser Teil der Leinwand fehlt. Die Darstellung folgt weder der ersten noch der zweiten Version des Bayerischen Staatsporträts in allen Punkten. Im vorliegenden Gemälde lag die Hand beispielsweise nicht auf der bayerischen Verfassung.
10Das Gemälde hing ursprünglich im ehemaligen Regierungspräsidium in Speyer, heute Ecke Kleine Pfaffengasse/Domplatz. Es wurde wie auch weitere historische Bilder des bayerischen Königshauses und Inneninventar des Gebäudes im Rahmen des sogenannten Speyerer Bildersturmes von 1921 zerstört und heruntergerissen.
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11Als direkte Folge auf die Ermordung des Zentrumspolitikers Matthias Erzberger durch rechtsterroristische Attentäter am 26.08.1921 fanden nationalsozialistische Agitationen in München statt. Am 31.10.1921 gab es Protestaktionen in Speyer und Umgebung. In Speyer demonstrierten über 1000 Personen, die sich aus Mitgliedern der Kommunistischen Partei zusammensetzten, gegen die Ermordung Erzbergers, nationalsozialistischen Ausschreitungen und die Politik Bayerns. Sie zogen vom St. Guido Stiftsplatz aus über die Wormser Straße und die Maximilianstraße zum ehemaligen Regierungsgebäude am Domplatz. Hier drangen sie in das Regierungsgebäude ein und zerrissen und beschädigten das Inventar und die historischen Bilder des bayerischen Königshauses. Auch das bayerische Wappen wurde von der Fassade des Gebäudes gerissen und dabei in Teilen zerstört. Dann zogen die Demonstranten weiter zum Gebäude der damaligen Speyerer Zeitung und protestierten dort gegen die vermeintliche Vereinnahmung der Zeitung durch die Politik. 12Als direkte Folge auf die Ermordung des Zentrumspolitikers Matthias Erzberger durch rechtsterroristische Attentäter am 26.08.1921 fanden nationalsozialistische Agitationen in München statt. Am 31.10.1921 gab es Protestaktionen in Speyer und Umgebung. In Speyer demonstrierten über 1000 Personen, die sich aus Mitgliedern der Kommunistischen Partei zusammensetzten, gegen die Ermordung Erzbergers, nationalsozialistischen Ausschreitungen und die Politik Bayerns. Sie zogen vom St. Guido Stiftsplatz aus über die Wormser Straße und die Maximilianstraße zum ehemaligen Regierungsgebäude am Domplatz. Hier drangen sie in das Regierungsgebäude ein und zerrissen und beschädigten das Inventar und die historischen Bilder des bayerischen Königshauses. Auch das bayerische Wappen wurde von der Fassade des Gebäudes gerissen und dabei in Teilen zerstört. Dann zogen die Demonstranten weiter zum Gebäude der damaligen Speyerer Zeitung und protestierten dort gegen die vermeintliche Vereinnahmung der Zeitung durch die Politik.
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13Der Politiker Matthias Erzberger hatte 1918 das Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet und setzte als Reichsminister der Finanzen von 1919 bis 1920 weitreichende und umfassende Finanzreformen durch. Die nach ihm benannten Erzbergsche Reform beinhaltete die Zentralisierung der Steuerverwaltungen der Bundesstaaten des ehemaligen Kaiserreiches und der unterschiedlichen Rechtsordnungen der einzelnen Länder durch ein reichseinheitlichen Steuerrechtes. Dazu gehörten auch der direkte Lohnsteuerabzug und die Reichsnotopfergabe, eine außerordentliche Vermögenssteuer. Die gesamte Steuerreform und vor allem das Reichsnotopfer, was kontinuierlich gesteigert wurde, lösten bei der breiten Bevölkerung Empörung, Widerstand und Kapitalflucht aus. Für die rechte Propaganda wurde Erzberger, der zusammen mit seiner Zentrumspartei für den Ausbau des Sozialstaates stand, zur Hassfigur. 14Der Politiker Matthias Erzberger hatte 1918 das Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet und setzte als Reichsminister der Finanzen von 1919 bis 1920 weitreichende und umfassende Finanzreformen durch. Die nach ihm benannten Erzbergsche Reform beinhaltete die Zentralisierung der Steuerverwaltungen der Bundesstaaten des ehemaligen Kaiserreiches und der unterschiedlichen Rechtsordnungen der einzelnen Länder durch ein reichseinheitlichen Steuerrechtes. Dazu gehörten auch der direkte Lohnsteuerabzug und die Reichsnotopfergabe, eine außerordentliche Vermögenssteuer. Die gesamte Steuerreform und vor allem das Reichsnotopfer, was kontinuierlich gesteigert wurde, lösten bei der breiten Bevölkerung Empörung, Widerstand und Kapitalflucht aus. Für die rechte Propaganda wurde Erzberger, der zusammen mit seiner Zentrumspartei für den Ausbau des Sozialstaates stand, zur Hassfigur.
15Als Zeitzeugnis verbleibt das Werk im unrestauriertem Zustand.
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15(Vanessa Velikonja)17(Vanessa Velikonja; L.Tekampe. W. Leitmeyer)
1618
17Material/Technik19Material/Technik
18Öl auf Leinwand20Öl auf Leinwand
1921
20Maße22Maße
21LxB: 150 x 115 cm23LxB: 150 x 115 cm; Rahmenmaß 185 x 148,5 x 14 cm
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28- Gemalt ...
29 + wer: [Moritz Kellerhoven (1758-1830)](https://rlp.museum-digital.de/people/35686) [wahrsch.]
30 + wann: 1820 [circa]
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23## Bezug zu Personen oder Körperschaften32## Bezug zu Personen oder Körperschaften
2433
25- [Maximilian I. Joseph von Bayern (1756-1825)](https://rlp.museum-digital.de/?t=people&id=1825)34- [Maximilian I. Joseph von Bayern (1756-1825)](https://rlp.museum-digital.de/people/1825)
26- [Matthias Erzberger (1875-1921)](https://rlp.museum-digital.de/?t=people&id=11447)35- [Matthias Erzberger (1875-1921)](https://rlp.museum-digital.de/people/11447)
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28## Bezug zu Orten oder Plätzen37## Bezug zu Orten oder Plätzen
2938
30- [Speyer](https://rlp.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=550)39- [Speyer](https://rlp.museum-digital.de/oak?ort_id=550)
3140
32## Bezug zu Zeiten41## Bezug zu Zeiten
3342
3544
36## Schlagworte45## Schlagworte
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38- [Krönung](https://rlp.museum-digital.de/?t=tag&id=5114)47- [Krönung](https://rlp.museum-digital.de/tag/5114)
39- [Ölgemälde](https://rlp.museum-digital.de/?t=tag&id=107)48- [Ölgemälde](https://rlp.museum-digital.de/tag/107)
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44Stand der Information: 2021-11-14 21:42:3153Stand der Information: 2022-05-11 11:42:20
45[CC BY-NC-SA @ Historisches Museum der Pfalz - Speyer](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)54[CC BY-NC-SA @ Historisches Museum der Pfalz - Speyer](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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