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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Gottfried Renn Oberrheinsammlung HMP Speyer [Renn_0546] Archiv 2022-09-20 05:22:42 Vergleich

Odilia von Hohenburg

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6Inventarnummer: Renn_05466Inventarnummer: Renn_0546
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8Beschreibung8Beschreibung
9Gewandfigur der Heiligen Odilia von Hohenburg (Elsass). Sie trägt den Habit einer Nonne mit Schleier, wobei das Fellgewand auffällt, das in der Art einer Pelerine ihren Oberkörper bedeckt. In der christlichen Ikonografie deutet eine "härenes" Gewand häufig auf ein Leben in der Bedrängnis und Einsamkeit an, was sich mit einer Episode aus dem Leben der Odilia in Einklang bringen lässt: Der Legende nach verbarg sie sich auf der Flucht vor ihrem Vater, der sie töten wollte, eine Zeit lang in einer Höhle. Vielleicht ist in diesem Zusammenhang auch der durchlöcherte Sockel zu sehen, der demnach natürlichen, porösen Fels darstellen soll. In ihrer linken Hand hält Odilia ihr Heiligenattribut: ein geschlossenes Buch mit einem Augenpaar auf dem Buchdeckel. Odilia soll von ihrer Geburt an bis zu ihrer Taufe im Alter von zwölf Jahren blind gewesen sein und gilt als Patronin der Blinden. Sie war Äbtissin des Klosters auf dem nach ihr benannten Odilienberg. Dieser ist heute der bedeutendste Wallfahrtsort des Elsass. 9Gewandfigur der Heiligen Odilia von Hohenburg (Elsaß). Sie steht auf einem runden Sockel, in den unregelmäßig runde kleine Löcher eingebracht sind. Gekleidet ist sie in ein bodenlanges Kleid, das in der Taille gegürtet ist. Unter dem langen Kleid ragen etwas die Fußspitzen hervor. Eine Art Pelerine mit einer fellartigen Oberflächenzeichnung, symbolisch für eine Büßerin, bedeckt den Oberkörper bis etwa unterhalb der Brust. Über dem Kleid und der Pelerine trägt sie einen Mantel mit sehr weiten Ärmeln. Eine Haube bedeckt vollständig Haare und Hals der Heiligen. Nur das Gesicht mit weit geöffneten Augen und kleinem Mund bleibt frei. Ein Schleier bedeckt Haupt und Schultern. Mit ihrer rechten Hand berührt sie ein Kreuz, das sie an einer kurzen Kette um den Hals trägt. In ihrer linken Hand hält sie ein geschlossenes Buch, auf dessen Buchdeckel zwei offene Augen zu sehen sind, die den Betrachter anzuschauen scheinen. In die Skulptur sind metallene Messpunkte eingelassen. Nach der Legende wurde Odilia um 900 blind geboren und von ihrem Vater verstoßen. Heimlich wurde sie im Kloster Balma erzogen und bei der Taufe geheilt. Sie gilt als Heilige der Augenkranken. Sie war Äbtissin des Klosters auf dem nach ihr benannten Odilienberg. Dieser ist heute ein beliebter Wallfahrtsort.
10Bei der Figur handelt es sich um ein Gipsmodell, an dem noch metallene Messpunkte erhalten sind. Sie wurde von Gottfried Renn geschaffen, einem aus Österreich stammenden Bildhauer, der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Speyer kam, um an der Neuausstattung des Domes mitzuwirken. Er blieb bis zu seinem Tod in Speyer und schuf auch Skulpturen für viele andere Kirchen in der Region. Auch in Frankreich sind Arbeiten von ihm zu finden, z.B. in der Kathedrale von Metz oder an der St. Georgskirche im elsässischen Hagenau. Die vorliegende Figur diente als Modell für eine in Stein ausgearbeitete Skulptur an der Chapelle Toussaint in Straßburg. [Johanna Kätzel]10Eine in rotem Sandstein ausgearbeitete Skulptur ist an einer Außenwand der Chapelle Toussaint in Straßburg zu sehen.
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12Material/Technik12Material/Technik
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21- Hergestellt ...21- Hergestellt ...
22 + wer: [Gottfried Renn (1818-1900)](https://rlp.museum-digital.de/people/30289)22 + wer: [Gottfried Renn (1818-1900)](https://rlp.museum-digital.de/people/30289)
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24 + wo: [Speyer](https://rlp.museum-digital.de/oak?ort_id=550)
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26## Bezug zu Personen oder Körperschaften24## Bezug zu Personen oder Körperschaften
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35## Literatur33## Literatur
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37- Braunfels, Wolfgang (Hg.): (1976): Lexikon der christlichen Ikonographie. Ikonographie der Heiligen. Meletius bis Zweiundvierzig Martyrer und Register. Band 8.. Freiburg im Breisgau, S. 77ff.35- Braunfels, Wolfgang (Hg.): (1976): Lexikon der christlichen Ikonographie. Ikonographie der Heiligen. Meletius bis Zweiundvierzig Martyrer und Register. Band 8.. Freiburg im Breisgau, S. 77ff.
38- Schwab, Hermann-Josef (2018): Die Statuen von Gottfried Renn an der Kapelle des Mutterhauses Allerheiligen der Barmherzigen Schwestern in Straßburg. In : Mutter Vinzenz Sultzer. München, S. 401-426
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40## Schlagworte37## Schlagworte
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42- [Auge](https://rlp.museum-digital.de/tag/804)39- [Auge](https://rlp.museum-digital.de/tag/804)
43- [Blindheit](https://rlp.museum-digital.de/tag/21349)
44- [Gipsmodell](https://rlp.museum-digital.de/tag/25978)
45- [Mantel](https://rlp.museum-digital.de/tag/8861)40- [Mantel](https://rlp.museum-digital.de/tag/8861)
41- [Plastik](https://rlp.museum-digital.de/tag/443)
42- [Sandstein](https://rlp.museum-digital.de/tag/2248)
46- [Schleier](https://rlp.museum-digital.de/tag/14278)43- [Schleier](https://rlp.museum-digital.de/tag/14278)
47- [Skulptur](https://rlp.museum-digital.de/tag/1739)44- [Skulptur](https://rlp.museum-digital.de/tag/1739)
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52Stand der Information: 2022-09-20 05:22:4249Stand der Information: 2022-08-26 13:54:46
53[CC BY-NC-SA @ Historisches Museum der Pfalz - Speyer](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)50[CC BY-NC-SA @ Historisches Museum der Pfalz - Speyer](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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