Das Gipsmodell für ein Kriegsdenkmal besteht aus einem quadratischen Sockel ohne Basis. Auf das Kranzgesims folgt eine quadratische Basis mit Plinthe, um einen architektonischen oder figürlichen Aufsatz aufzunehmen. Auf der Vorderseite des Postaments befindet sich eine von Eichenlaub und Lorbeer umrahmte Inschrift mit Verweis auf die Opfer des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71. Darunter ist ein Eisernes Kreuz herausgearbeitet. Die Symbolik ist typisch für Kriegs-, Gefallenen- und Siegesdenkmälern anlässlich des Deutsch-Französischen Krieges (oder auch späterer Kriege). Die Eiche wurde im Zuge nationalromantischer Strömungen als "deutscher" Baum vereinnahmt. Ihr Laub erhielt eine ähnliche Bedeutung wie Zweige oder Kränze des Lorbeers, der schon seit der Antike als Zeichen des Sieges galt. Nach dem Sieg von 1871 wurden im Deutschen Reich z.B. auch zahlreiche "Kaisereichen" gepflanzt.
Obwohl sich Gottfried Renn überwiegend mit christlichen Motiven und sakraler Skulptur beschäftigte, fertigte er auch Arbeiten für den profanen Bereich an. In der Pfalz sind mehrere Kriegsdenkmäler von ihm erhalten, z.B. in Neustadt an der Weinstraße, in Einselthum oder in Neuhofen. Ob Gottfried Renn das vorliegende Modell in Stein ausgearbeitet hat, ist derzeit nicht bekannt. [Johanna Kätzel]
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