Wein, abgefüllt in eine aus leicht bräunlich gefärbtem Glas bestehende Apothekerflasche. Die auf fast quadratischem Grundriss aufsteigende Vierkantflasche ist typisch für Apothekenflaschen des ausgehenden 17. Jahrhunderts. Der Bleikapselverschluss, unter dem sich wiederum einst ein Korken befand, hat verhindert, dass - anders als bei einem reinen Korkverschluss - Flüssigkeit durch Verdunstung entweichen konnte.
Mit Kork verschlossene Weine müssen nach einigen Jahren (spätestens nach ca. drei Jahrzehnten) neu verkorkt und ggf. aufgefüllt werden. Insofern handelt es sich wahrscheinlich um einen der ältesten, unberührten Weine aus Deutschland im Originalzustand der Abfüllzeit.
Das am Flaschenboden abgesetzte Sediment lässt vermuten, dass der Wein inzwischen vollkommen denaturiert ist und sämtliche Trubstoffe, Hefen und Korkbestandteile ausgefällt wurden. [Ludger Tekampe]
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