Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg wurden weite Teile der linksrheinischen Gebiete des Deutschen Reichs ab 1918 französisch besetzt, so auch die Pfalz, die auf diese Weise zwar nicht formal vom "Reich" getrennt war, aber unter französischer Verwaltung etc. stand. Obwohl die Besetzung urspr. bis 1935 andauern sollte, gelang es auf dem Verhandlungsweg, dass Frankreich das Gebiet schon fünf Jahre früher räumte und zwar am 30. Juni 1930. Auch unter Beachtung der Repressionen und der französischen Unterstützung der "Separatisten" in diesen Jahren, war diese vorzeitige Räumung ein Entgegenkommen, auch weil die deutsche Regierung dem Young-Plan, der die Reparationsmodalitäten neu regelte, zugestimmt hatte. Leider wurde damals verpasst, dies als Anlass für einer beginnende Aussöhnung der ehemaligen Kriegsgegner zu nehmen. Daher nahmen diese "Befreiungsfeiern" eher den Charakter von "Siegesfeiern" an, bei denen ein mögliches friedliches Verhältnis zu Frankreich leider keine Rolle spielte.
Neben den offiziellen Festivitäten, wurden natürlich auch private "Befreiungsfeiern" abgehalten. Das abfotografierte Bild zeigt Mitglieder der Familien Weiller, Lazar und Opitz bei einer entsprechenden Feier in Bad Dürkheim. Das Foto wurde von Kurt Opitz (dritter von links) mit Selbstauslöser aufgenommen (von links: Simon Lazar, Frau Weiller und Kurt Opitz; rechts im Vordergrund Kurt Kaes, rechts davon Mathilde Opitz).
Die Stimmung erscheint ausgelassen, worauf auch die Anzahl an Weinflaschen auf dem Tisch hinweist.
Die Aufnahme wurde der Stadt von der Tochter von K. Opitz, Mathilde Schmidt, geb. Opitz, überlassen. Im ehemaligen Bildarchiv wurde der Abzug der abfotografierten Aufnahme unter der Nummer 9/925 inventarisiert.
Dat. des Originalfotos: 30. Juni 1930
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