Flacheisen in Herzform (auch Harzer Form genannt) mit angegossenem Bandeisengriff und kanneliertem Rand. Keine Angaben zum Hersteller. Bügel in der rheinischen Form. Zwischen den Bügelstützen befinden sich erhaben die Buchstaben F und B. Wahrscheinlich die Initialen des Herstellers. Es ist ein einfaches kleines Flacheisen, das auf der Herdplatte oder an einem Bügeleisenofen erhitzt werden musste.
Von diesem Bügeleisen befindet sich unter der Inventarnummer HE 497 auch ein sehr schlechter Nachguss aus der Zeit des Rustikal-Stil, d.h. den 1970er bis 1980er Jahren in unserem Museum.
Das herzförmige Flachbügeleisen gehört zu den massiven Volleisen, die aus Eisen oder Stahlgeschmiedet oder gegossen und bereits ab dem 18. Jh. hergestellt wurden. Auf Grund seines geringen Gewichts und seiner flachen Sohle, die nahezu mühelos über die vorher mit Wasser besprengte Wäsche gleitet, erfreute es sich noch weit bis ins 20. Jahrhundert hinein großer Beliebtheit.
Das Erhitzen auf dem Kohleofen oder in einer offenen Feuerstelle wie dem Kaminfeuer erforderte jedoch verschiedene Vorsichtsmaßnahmen, um die Bügelwäsche nicht zu beschmutzen oder sich am fest verbundenen Metallgriff zu verbrennen. Viele Büglerinnen wischten daher nach dem Erhitzen des Eisens mit einem Tuch, das sie an ihrer Schürze befestigt hatten, über die Bügelsohle. Als Hitzeschutz wurde oftmals ein dicker Handschuh oder ein Lappen, der um den Griff gewickelt wurde, verwendet.
de