Bei dem Objekt handelt es sich um einen geschnitzten Fassriegel. Seine Mittelscheibe ist als Zentrum einer Rosette aufgefasst. Die Seitenteile sind volutenförmig geschwungen und mit Akanthuslaub (das in die Nähe des Rokoko anzeigt) besetzt.
Große Holzfässer ab etwa tausend Litern weisen auf dem vorderen Fassboden unten ein kleines, eingepasstes Türchen auf. Man benötigt diese Öffnung, um ins Innere gelangen zu können. Sauberkeit ist sehr wichtig bei der Weinbereitung, deshalb muss auch das Fassinnere gelegentlich einer gründlichen Reinigung unterzogen werden. Fassriegel sind Klemmhölzer, die dazu dienen, das im vorderen Boden eingelassene Fasstürchen fest mit ihm zu verbinden. Neben den schlicht funktionalen Gebrauchsformen haben sich in der Pfalz im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert gerade für dieses Kellerzubehör vielfältige Schmuckformen entwickelt. Darunter finden sich wohl prächtig geschnitzte barocke Kleinskulpturen von geschulten Hofkünstlern als auch groß vereinfachende - und gerade deshalb so reizvolle - Schnitzereien von einfachen Winzern und Küfern. Die vielerlei Tiergestalten, Meerweibchen und Masken auf den Fassriegeln werden oftmals als sinnbildliche "Weinwächter" verstanden. Unter den Tiergestalten dominiert der Löwe, aber auch drachenartige Wesen sind nicht selten.
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