Postkarte von Karl Räder Neujahr 1939/40
Kriegs-Neujahrs-Wunsch 1939/40
"Glückauf zum Neuen Jahr im Krieg".
Postkarte von Räder an die Familie seiner Tochter in Ludwigshafen.
Auf der Vorderseite ein handschriftliches Gedicht anlässlich der ersten Jahreswende im Krieg.
Der "Kriegs-Neujahrs-Wunsch" ist ein aussagekräftiges Beispiel für "private" Kriegs- und Durchhaltepropaganda.
Indem er von dem schützenden Westwall etc. spricht, suggeriert er, dass der Krieg "aufgezwungen" wurde und man sich nur in Verteidigungsstellung befinde. Dementsprechend betont er den Zusammenhalt an der Heimatfront ("... ein Volksverband..."), denn "jetzt geht´s um Leben oder Tod".
Im Folgenden lässt er sich über die besondere Situation in der Pfalz aus, die ja "Druck und Not" noch aus der "Franzosenzeit" - gemeint ist ist die französische Besetzung der Pfalz von 1918 bis 1930 - kennen würde.
Zum Schluss "appelliert" er noch an das Durchhaltevermögen an "Rhein und Saar": "Wir halten Stand im Land der Väter".
Das "Gedicht" zeigt Räders kritiklose Haltung zum Regime, dem er selbst in dem von den Nazis provozierten Krieg die Treue hielt.
Dat.: 26. Dezember 1939
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