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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Funde der Römischen Epoche Schriftgut - Briefe [2022/0061/051/049]
https://rlp.museum-digital.de/data/rlp/resources/documents/202307/26103020636.pdf (Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Antwortschreiben von Herrn Antz an Dr. Sprater, 3.5.1934

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Beschreibung

Antwortschreiben von Herrn Antz an Dr. Sprater vom 3.5.1934 auf den Brief von Dr. Sprater vom 2.5.1934.

Die Vorwürfe Spraters der Fehlinterpretation von Ausgrabungsergebnissen am Kriemhildenstuhl wird zurückgewiesen. Stattdessen wirft er dem Ausgrabungsleiter vor, an veralteten Meinungen festzuhalten und unterstellt ihm Irrtümer in seinen Veröffentlichungen.

Material/Technik

Papier / geschöpft, maschinenbeschrieben

Maße

Höhe: 29,8 cm, Breite: 21,0 cm, Seitenzahl: 2

Abschrift

Original: Deutsch

Ber1in-Friedenau, den 3.5.34 Herrn Dir. Dr. Sprater Speyer. Lediglich, um nicht den Anschein zu erwecken, dass ich Ihre Angriffe scheue, beantworte ich Ihre Zuschrift von 2.5.34, auf die ich schon wartete. Zu 3. Nach Ihren eigenen Angaben H. 5/6 1917 S.47 betrug die s. Zt. HÖhe des Hauptfelsens 16 m, weitere 5-6 m wurden abgeräunt. Nach Adam Riese ca 21 m. Dass Holzkohlen gefunden sind, bestätigen Sie selbst. Gefässtrümmer Mittelalterl. u. römisch”, siehe den gl. Art. von Ihnen! Der neue Fund ist also wohl römisch? Dass ein Waldmesser (Heppe) kein Steinbruchwerkzeug ist, brau- che ich wohl kam zu betonen. Daneben fand sich aber noch ein spatelähnliches ca 28 cm langes Eisengerät neben einer Bronzenadel. Ersteres wurde mir aus- drücklich als "angeglüht" bezeichnet. Beide Stücke dienten nicht der Stein- bruchtechnik. Sie bestreiten mithin tatsachen, die Sie selbst veröffentlichen. S.a. Ihre falsche situierte Zeichnung der Felswände in H. 3/4 1917 S.30 ein- schliesslich des winkelförmigen Rillenhiebes, der nicht beim Abschroten ent- stehen kann. Ich schrieb Ihnen schon einmal, dass Sie mir dies einmal prak- tisch vormachen sollten. Zu 4. Dass ich den Nachweis bzgl. röm. Kastelle usw. zu führen habe und zwar in einer Tageszeltung, ist so klassisch, dass ich Ihnen darauf keine zutreffende Antwort geben will. Aber sehen Sie sich Ihren Bericht H.5/6 1917 S. 50 an. Dort finden Sie ähnliches. Auch in Mainz, z.B. den Ehrenbogen (? Jahrh.) des Dativius Viktor aus der Stadtmauer. Was Sie ferner von "Ar- chitekturstücken" sagen, steht so im Widerspruch zu dem, was ich Ihnen über röm. Steinbruchtechnik schrieb, dass ich mir erlaube, Sie darauf hinzuweisen, dass ich wenigstens nicht allein "ornamentierte Steine" damit bezeichne. Sie seheinen sich über den Ausdruck im Unklaren zu befinden. Auch Quader, Säulenstücke, Gesimse etc. zählen dahin. Wie Sie ferner die Kühnheit besitzen können, glaubwürdige Berichte, dass sich nämlich erneut, Hohlräume fanden, als "unwahr" zu bezeichnen, überlasse ich dem Urteil jedes Fernstehenden. Schon 1928 u. vorher fanden sich solche und jetzt erneut. Dass man Sie nicht davon benachrichtigt, hat wohl seine best. Gründe? Ob "Philologen" mir zustimmen, dass "Brunold" mit brontée in Zusammen- hang zu bringen ist, darauf lege ich keinen Wert. Maßgebend ist mir die ein- schl. Fachliteratur und die Angabe dort, die ich notfalls gerne nachweise. Aber nicht die ominöse "Ruhebank Brunolds", ein Name, den es nicht gibt. Dass der Burgfrieden der Stadt, lt. Urkunde von 1360, "viel weiter südlich" liegt, ist also trotz Ohlenschlager, die neueste Entdeckung? Ihre Meinung bezgl. des Bergbaues bleibt eben eine unbewiesene Behauptung, wie so viele andere, die ich nicht teile. Vergl. auch meinen Artikel vom 8.3.34 im Dürkheimer Tgbl. diesbezgl. u. Ihre famosen "Eisenschmelzöfen" von Eisenberg. Ausserdem unter- schieben Sie mir am Brunold ein "Kupferbergwerk", wovon nichts gesagt ist. Sie behaupten ja auch, trotz der Feststellungen Dir. Teudts, dass es sich um einen geodätischen und wichtigen Punkt handelt und obwohl die Ergebnisse auszugsweise in den Mannheimer Gesch. Bl. standen, immer wieder, es sei nur ein Steinbruch. Diese Bestätigung scheint mir aber für die Geschichte un- gleich wesentlicher zu sein, als letzterer. Erstere Beobachtung hatte ich schon am 8.3.34 klargelegt, sodass ich darauf nicht einzugehen brauche. Sie fanden es ja auch nicht nötig, dies einschl. der Rolle, die die Ringmauer dabei spielt, zu berühren. Der Unterschied in unsern Ansichten besteht wohl darin, dass Sie bemüht sind, Ihren schon ca Dr. Mehlis und Rat Berthold u.a.m. eingenommenen Standpunkt festzuhalten und, dass Sie auf Rom eingeschworen sind. Ich stehe nun einmal mehr auf dem germanischer Kultur, den ich schätze. Ihre Gründe sind mir längst ebenso klar, wie die Veranlassung, dass Sie auf einmal "Heil Hitler" schreiben. Dies hätten Sie aber eher tun können, z.B. als ich die "dtsch. Sippen" schrieb. Was Sie noch eingangs bezgl. der "geheimnisvollen Urkunden u. Feststel- lungen" anführen, bin ich jederzeit in der Lage u. bereit, zu veröffentlichen u. zu belegen. Ob man sich diesen Beweisen verschliessen wird, möchte ich an- gesichts der ungeheuerlichen Irrtümer, die hier unterliefen, in aller Ruhe abwarten. Diese gehen von der Tatsacne aus, dass 1. das "Niederland" nicht identisch mit Holland ist u. hier urk. festliegt. 2. dass "Isenland" nicht Is- land ist. 3. dass das "rheinfränkische Gebiet" nicht - am Dnieper liegt! 4. dass der "behauene, weisse mit Zeichen geschmückte Stein, in des Rheines Rotgebirg" nur diese Stelle ist u. nicht etwa im Schiefergebirg liegen kann usw. also auch nicht "südlich". Ich könnte, vermutlich ohne Sie zu über- zeugen, das ist auch nicht m. Absicht, noch einige Dtzd. Punkte und noch viel handfestere Beweise anführen. Sollte Ihnen dies noch nicht genügen, dann müssen Sie aber nicht Dinge anführen, die man mit Ihren eigenen Veröffent- lichungen z.T. schon abführt, oder wollen Sie sich dar Gefahr aussetzen, dass man diesen Vorgehen mit richtigem Namen nennt? Mit deutschen Gruss E. L. Antz NB. Ihre willkürlichen Auslegungen wie "20 m Felsehhalle" "Kupferbergwerk", wo aber "bis zu 20 m" u. nur "altem Bergwerk im Zusammenhang steht, halte ich der Tendenz halber nicht für nötig zu berücksichtigen. Ich werde, bezw. habe mir schon erlaubt, an anderer Stelle auf Ihr Wirken dort zurückzu- kommen. D.O.

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