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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Schriftgut - Familie/Lebenslauf [2023/0974]
https://rlp.museum-digital.de/data/rlp/resources/documents/202306/10101719792.pdf (Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Kurzbiographie von Dr. Friedrich Christian Gustav Mehlis, 1850-1933

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Beschreibung

Kurzbiographie von Dr. Friedrich Christian Gustav Mehlis, 1850-1933. Zusammengestellt 1977 von Studienrat Hermann Fauth u.a. auf Bitte von Hans Räder.

Mehlis, der auch häufig als einer der Pioniere der pfälzischen Archäologie bezeichnet wird, war als Vorstandsmitglied in der Pollichia, im Altertumsverein Bad Dürkheim und auch im Dürkheimer Drachenfelsclub tätig. Er unternahm viele Begehungen und Grabungen an archäologisch bedeutenden Stätten in der Pfalz, so z.B. in Eisenberg und Bad Dürkheim (Limburg, Heidenmauer).

Material/Technik

Papier / geschöpft, handbeschrieben

Maße

Höhe: 29,5 cm, Breite: 21,0 cm, Seitenzahl: 4

Abschrift

Original: Deutsch

Kurzbiographie von Dr. Friedrich Christian Gustav Mehlis, 1850-1933 Die Großeltern: Pfarrer Johann Friedrich Julius Mehlis und Johanna Sophia Clara Elisabeth, geb. Stopfel; beide wohnhaft in Elgersburg, Sachsen- Coburg-Gotha (Thüringen) und dort gestorben. Die Eltern: Gustav Adolph Mehlis, geb. 22.8.1807; gest. am 15.2.1853 in Herschberg in der Westpfalz auf der Sickinger Höhe, 2 km sö. von Wallhalben; Pfarrer; in Herschberg 1848-53 u. dort gestorben. Er studier- te 1827-30 in Jena u. Halle Theologie, wurde 1842 aufgenommen, war 1846/47 Subrektor u. Hospitalprediger im oberpfälzishen Sulzbach, darnach 1847-48 Verwalter in Dorf Ebertsheim in der Pfalz (bei Grünstadt, Weinstr.) u. kam am 6.4.1848 als Pfarrer nach Herschberg, wo seine beiden Söhne geboren wur- den. - Die Mutter: Dorothea Eleonora Katharina Louise Hatzel, geb. . 1831, gest. nach 1878; bei ihres Mannes Tod war sie 22 J. alt. Der Name Mehlis ist der thüringische Ortsname Mehlis im mittleren Thür. Wald, 7 km nördlich von Suhl, heute "Zella-Mehlis". Mehlis liegt im S-Zipfel von Sachsen-Coburg-Gotha. Die Sippe M. muß also von dort nach Elgersburg umgezogen u. nach ihrem früheren Wohnort benannt w. sein. Dr. Frdr. Christian Gustav Mehlis, geb. am 28.4.1850, gest. am . 1933 in Neu- stadt a. d. H. Vom Geburtsort Herschberg zog die Pfarrwitwe mit den 3 Kindern nach Nürnberg, wo Christian 8 J. lang (1859-67) am Melanchthon-Gymnasium war u. 1867 das Abitur bestand; sein Bruder bTheodor (geb. am 11.1.1853) besuchte die gleiche Schule.* Christians Zeugnisse bestätigen ihm durchwegs "sehr viele Fähigkeiten, sehr lobenswürdiges sittliches Betragen u. sehr großen Fleiß." Einmal erscheint die Bemerkung "eine strebsame, aber etwas rätselhafte Natur." In den 4 letzten Gymnasialklassen hat M. folgende Noten erzielt: 1863-64: II, Platz 9; 64-65: II, Pl. 10; 65-66: I, Pl. 6 und 66-67: I, Pl. 4 Christian M. studierte in Erlangen, Leipzig u. München Altphilol. u. Gesch. 1872 Assistent in Zweibrücken (s. Vorwort zu den "Fahrten dch. d. Pfalz", 1877) 1872-73 Studienlehrer in Hersbruck, Klaßleiter in Exta u. für Turnen 1873-92 Studienlehrer, seit 1891 "Gymnasiallehrer" an der "Kgl. bayerischen lateinischen SChule" zu Bad Dürkheim; hier führte er 11 J. lang jede neue 2. Klasse als Ordinarius (Klasßleiter) und gab auch Turnen; sehr viel auch Erd- kunde und Geschichte, ja sogar Mineralogie u. Biologie; 1888-92 Leiter d. 4. Kl. Schuljahr 1875-76: "...Nur kurze Zeit (i. Herbst 75) sollte d. Unterr. ohne Störung verlaufen. Stud.-Lehrer Dr. Mehlis sah sich infolge es. öfter wiederkehrdn. Augen- übels genötigt, Kgl. Regg. um e. 14täg. Urlaub zu ersuchen, um sich einer notwen- dig geword. Augenoperation zu unterziehen. Nachdem dr. erbet. Urlaub unterm. 7. Nov. dch. hohe Stelle bewilligt w. war, begab sich Dr. M. in e. Augenklinik nach Darmstadt, wo er bis z. 23. Nov. weilte. 1876-77: Neuzugang in d. Lehrerbibliothek: Stud.-L. M. machte der Schule sein Werk "Die Grundidee des Hermes, I. u. II. Abtlg." zum Geschenk. 1877-78: St.-L. Dr. M. schenkte der Schule seine "Studien zu d. ältesten Gesch. d. Rheinlands, III. Abtlg. 1879-80: Dr. M. schenkte der Anstalt ein Mikroskop. 1884-85: Schon während der Sommerferien (1884) hatte St.-L. Dr. M. zu einer Stud.-Reise nach Mittelitalien einen 14täg. Urlaub v. 1. Okt. ab erbeten u. dch. Entschließg. der kg. Regg. v. 19. Aug. erhalten. Am 13. Okt. übernahm der zurück- gekehrte Ordinarius wieder den Unterr., mußte jedoch schon im Feb. 85 u. den März hindurch infolge eines überhandnehmnendn. Nervenleidens öfter für einzelne Tage den Unterr, aussetzen. Leider sah sich Dr. M. genötigt, noch f. d. Dauer des April einen Urlaub nachzusuchen, der ihm v. 1. April bewilligt wurde. Auf Wunsch des Dr. M. wurden ihm auch f. den Juli von den 4 Turnstdn. je Woche 2 abgenommen. 1887-88: Als Geschenke erhielt die Anstalt von Dr. M. 3 seiner neuesten Schriften "Hercynia, Ardennen, Harz, Hart", Weimar 1887; - "Zusammenstellung der archäolog. u. anthropolog. Literatur über d. Pfalz", Dürkheim 1888; - "Studien z. ältesten Gesch. der Rheinlande", 10. Abtlg. Leipzig, 1888. 1890-91: Geschenke f. d. Anstalt: Von Dr. M. eine größere Anzahl instruktiver Mineralien, Gesteine u. Petrefakten. 1891-92: Nachdem der kg. St.-L. Dr. M. schon während des Wintersemesters genö- tigt war, wegen Augenleidens den Unterr. öfter u. längere Zeit auszusetzen, wur- de ihm v. hoher Kgl. Regg. unter d. 16. März 1892 z. Wiederherstellg. sr. Gesundheit ein erbetener Urlaub bis z. Schlusse des Wintersemesters erteilt. - Die Herren Dr. M. u. Dr. Mohr spendeten versch. hübsche Mineralien, wofür bestens gedankt wird, wie auch f. d. Bereitwilligkt., mit welcher die "Pollichia" auch in diesem Jahre ihre Sammlgn. zu Unterr.-zwecken der Anstalt z. Verfgg. gestellt hat. 1892-93: "Durch höchste Entschlßg. v. 3.7.92 wurde mit Wirkg. v. 1. Juli (92) der kgl. St.-L. Dr. Chr. M. auf Ansuchen als Gymnas.-lrr. an d. human. Gymnas. nach Neustadt versetzt. Seine 17jähr. Wirksamkt. dahier war so unermüdlich, vielseitig, von so mannigfachen Erfolgen begleitet, daß eine ganze Reihe v. wissenschaft- lichen und gemeinnützigen Schöpfungen mit sm. Namen verknüpft ist u. ihm ein ehrendes u. dauerndes Andenken sichert." (Subrektor Roth geschrie- ben im Jahresbericht Juni 1893) Ldg. Schandim über Mehlis 1874: In allen Teilen d. Pfalz, selbst in bescheidenen Landgemeinden, ist d. Eifer zur Entdeckg. altertümlr. Schätze erwacht... Selbst uns. Jugend wird nach u. nach eingezogen in diese Interessen." Vorzügl. dem Wirken des Dr. M. ist diese Wirkung zu verdanken (schon 1874!) 187?-93 Tätigkeit v. M. im Dürkheimer Drachenfelsklub: 1875-86 M. im Vor- stand, 1886-93 erster Vorsitzender 1893 Prof. Dr. M. wurde in Würdigung sr. vielseitgn. Verdienste um den Drachenfels- klub dessen Ehrenmitglied ernannt. (Dürkhmr. Anzgr. v. 6.3.1893 Nr. 55) Dürkhmr. Anzgr. Nr. 21 vom 25. Jan. 1893: Mehlis vermacht (nach sm. Ableben) die Sammlg. sr. Altertümer dem Drachenf.-klub als Eigentum. Nach 1893 (Umzug nach Neustadt): M. bleibt Ehrenmitglied im Ausschuß (des Drachenf.- klubs) u. ist noch Obmann f. Drachenfels u. Isenach u. Unterkunftshütte. Heirat 1878: Am 11. April 1878 Heirat mit Frieda Carolina Doerr, ev., geb. am 27. April 1858 zu Dahn, wohnhaft zu Hardenburg, Tochter des kgl. Oberförsters Johann Christian Doerr zu Hardenbg. u. dessen Frau Rosalie Wilhelmine Flora Eleonora, geb. Wohnung in Dürkheim: bis 1889 beim Weingut Phil. Zumstein, K'lauterer Str 10, dann bis 1893 bei Juwelier Jean Sanzen, Kurgartenstr. 5. Sein Bruder: kgl. Reallehrer Joh. Theod. Julius Mehlis, Dr. phil., geb. 11.1.1853 zu Herschberg, wohnhaft in Neuburg a. d. Donau; heiratete am 7.9.1892 zu Dürkheim (Standesamt Nr. 32) die Nina Weyand, ev., geb. 14.3.1871 zu Dürkheim, Tochter des [verstorbenen] Polizeikommissärs Phil. Weyand u. dessen Witwe Katharina, geb. Wolf 1892-99 M. Stud.-Lehrer am Humanist. Gymnasium in Neustadt a. d. Wstr. 1877-82 Ausgrabungen zu Ramsen u. Eisenberg 1882 (Sept.) Ausgrabgn. geleitet bei Thalmässing in Mittelfranken 1882: 2 Vorträge im April u. Mai in den Histor. Vereinen v. Mainz u. Speyer zum Thema: "Eisenberg - Rufiana, eine untergegangene Industriestadt der Römerzeit." (Verarbeitg. des Stoffes aus Pick; Bonner Jahrbücher (sh. Literatur)) In den 80er Jahren: M. wurde korrespond. Mitglied der Naturhistorischen Gesell- schaft Nürnberg 1926 Mehlis-Denkmal in d. Neustadter Axtwurfanlage östl. des Leibnitz-Gymnasiums, am 10. Juni enthüllt. Inschrift: "Der Verschönerungsverein Neust. seinem langjähr. Vorstand Prof. Christ M. 1893-1924 für treue Dienste." * Zu S. 1: Die Schwester v. Dr. Chr. Mehlis: laut der Herschberger Geburtsurkunde Katharina Friederika Wilhelmina, geb. 4. Sept. 1851 in Herschberg, die Mutter war damals 21 J. alt. Das Mehlisgrab lag als Nr. 117 in Block 3 im Hauptfriedhof Neustadt, ist aber heute verschwunden, weil aufgegeben. von O.Studienrat Hermann Fauth, Auszug aus seiner zweijährigen, 22 Seiten starken Handschrift über seine "Dr. Christian Mehlisforschung", den er nach seinem letzten Besuch in der Räderklause, am 8. Juni 77, auf meine Bitte hin, noch vor seinem Tode, am 2.8.77 gefertigt hat. Seine ausführlichen Forschungsergebnisse wollte O.Stud.Rat Hermann Fauth in der "Pfälzerwald"-Zeitung veröffentlichen. Zum Vergleich mit seiner Handschrift gehört dazu der Artikel auf S. 5 der Bad Dürkheimer Woche vom 26. Jan. 1978 von Dr. W. Klein. Diese Kopie gebe ich dem Drachenfels Club zu den Dr-Mehlis-Akten. Bad Dürkheim, den 16. März 1978 [gez.] Hans Räder [Gestempelt mit: Der Verschönerungsverein Drachenfelsklub Bad Dürkheim 6702 Bad Dürkheim Strauchelgasse 10] [Notiz:]Dr. Bernhard Orth

Literatur

  • Dr. C. Mehlis (1904): Zur ältesten Geschichte der Rheinlande, Fünfzehnte Abteilung. Leipzig

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