museum-digitalrheinland-pfalz
STRG + Y
de
Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie Sayner Hütte

Sayner Hütte

Fotografien, Grafik, Bauzeichungen des heutigen Industriedenkmals Sayner Hütte sowie Personen, die im Zusammenhang mit der Hütte stehen.

[ 217 Objekte ]

Carl Ludwig Althans Ausstellung, Gießhalle Sayner Hütte, 1981

Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme vom 11. Oktober 1981 zeigt einen Blick in die "Carl Ludwig Althans Ausstellung", die vom 10. bis 18 Oktober 1981 in der Gießhalle der Sayner Hütte in Bendorf-Sayn stattfand.

Modell der Gießhalle der Sayner Hütte, Althans-Ausstellung, 1981

Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme entstand im Jahr 1981 und zeigt den Bau, im Maßstab 1:30, des Modells der Gießhalle der Sayner Hütte in Bendorf-Sayn. Die Gießhalle war im Jahr 1830 von Carl Ludwig Althans vollendet worden. Das verkleinerte Modell war eins der Ausstellungsobjekte der "Carl Ludwig Althans"- Ausstellung, die vom 10. bis 18 Oktober 1981 im großen Sitzungssaal des Bendorfer Rathauses und in der Gießhalle der Sayner Hütte präsentiert wurde.

Westfassade Gießhalle der Sayner Hütte, 1981

Farbfotografie. Diese Aufnahme vom 09. Oktober 1981 zeigt die Westfassade der im Jahr 1830 von Carl Ludwig Althans erbauten Gießhalle der Sayner Hütte in Bendorf-Sayn. Vom 10. bis 18. Oktober 1981 fand hier die "Carl Ludwig Althans Ausstellung" statt. Die historische Gießhalle, der am 27. August 2010 der Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ verliehen wurde, gilt als erster Industriebau mit einer tragenden Gusseisenkonstruktion. Die ursprüngliche Halle mit 24 × 29 Metern und sechs Jochen wurde im Jahr 1844 um vier Joche auf 43,30 Meter vergrößert. Das gesamte Tragwerk besteht aus Gusseisen. Die 6,5 Meter hohen Säulen mit dorischen Kapitellen tragen die gusseisernen Längs- und Querbinder und die in der Querrichtung verlaufenden Korbbogenbinder tragen die Dächer der Seitenschiffe. Durch die gesamte Halle verläuft eine Transportebene, die an den Bindern der Obergaden aufgehängt ist. Über Treppen war sie mit der Gießebene und dem Hochofen verbunden. In der Apsis der Halle stand der Hochofen, der vom Hang aus beschickt wurde sowie zwei Flammöfen. Der Rauchabzug geschah durch die verglasten Obergaden im Mittelschiff. Die Gussteile konnten mit acht an den Rundsäulen angebrachten Auslegerkränen in die Seitenschiffe transportiert werden. Den vorderen Abschluss der Gießhalle bildete eine Glaswand mit Eisenrippen im Mittelschiff und Spitzbögen in den Seitenschiffen. 1844 waren neben den vier preußischen Hüttenbeamten noch rund 170 Arbeiter beschäftigt. Die Hütte bestand aus zwei Hochöfen, je vier Flamm- und Kupolöfen, drei Zylindergebläsen, einem Bohr-, Dreh- und Schleifwerk sowie verschiedenen Nebengebäuden. Alle Maschinen wurden durch Wasserkraft angetrieben. Nach der Stilllegung der Hütte begann ein stetiger Verfall der Industriegebäude, obwohl diese bereits 1929 durch die Rheinprovinz unter Denkmalschutz gestellt worden waren. Eine anstelle der ehemaligen Glasfassade vor die Gießhalle gebaute, gemauerte Halle wurde in dieser Zeit wieder abgebrochen. Nach dem Zweiten Weltkrieg schritt der Verfall so weit voran, dass um 1970 der Abbruch unausweichlich schien. Erste Schritte zur Erhaltung Gießhalle begannen 1976 durch den damaligen Eigentümer Heinrich Strüder. In den Jahren 1978–1979 konnte die Rekonstruktion der großen Westfront durchgeführt werden. Danach erfolgte in den 1980er Jahren die Sicherung der oberen und seitlichen Gebäudeteile. Nachdem die Hütte wieder in den Besitz der Stadt Bendorf übergegangen war, begann man 2012 mit Finanzmitteln von Stadt, Land und Bund eine groß angelegte Sanierung und Renovierung mit dem Ziel, das Industriedenkmal als kulturellen Veranstaltungsort nutzen und der Öffentlichkeit nach und nach zugänglich machen zu können. Am 28. April 2017 wurde das Besucherzentrum eröffnet und damit das Gelände für Besucher zugänglich, seit März 2019 kann die komplett sanierte Gießhalle mit Hochofengebäude besichtigt werden.

Gießhalle der Sayner Hütte, Carl Ludwig Althans-Ausstellung, 1981

Farbfotografie. Diese Aufnahme entstand am 09. Oktober 1981 und zeigt eine Ansicht von Westen der im Jahr 1830 von Carl Ludwig Althans erbauten Gießhalle der Sayner Hütte in Bendorf-Sayn. Vom 10. bis 18. Oktober 1981 wurde in der Halle eine Ausstellung zu Ehren des Erbauers "Carl Ludwig Althans" präsentiert. Ein Feuerwehrauto steht mit ausgezogener Drehleiter vor der Glasfassade, damit die Glasscheiben gereinigt werden konnten. Die historische Gießhalle, der am 27. August 2010 der Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ verliehen wurde, gilt als erster Industriebau mit einer tragenden Gusseisenkonstruktion. Die ursprüngliche Halle mit 24 × 29 Metern und sechs Jochen wurde im Jahr 1844 um vier Joche auf 43,30 Meter vergrößert. Das gesamte Tragwerk besteht aus Gusseisen. Die 6,5 Meter hohen Säulen mit dorischen Kapitellen tragen die gusseisernen Längs- und Querbinder und die in der Querrichtung verlaufenden Korbbogenbinder tragen die Dächer der Seitenschiffe. Durch die gesamte Halle verläuft eine Transportebene, die an den Bindern der Obergaden aufgehängt ist. Über Treppen war sie mit der Gießebene und dem Hochofen verbunden. In der Apsis der Halle stand der Hochofen, der vom Hang aus beschickt wurde sowie zwei Flammöfen. Der Rauchabzug geschah durch die verglasten Obergaden im Mittelschiff. Die Gussteile konnten mit acht an den Rundsäulen angebrachten Auslegerkränen in die Seitenschiffe transportiert werden. Den vorderen Abschluss der Gießhalle bildete eine Glaswand mit Eisenrippen im Mittelschiff und Spitzbögen in den Seitenschiffen. 1844 waren neben den vier preußischen Hüttenbeamten noch rund 170 Arbeiter beschäftigt. Die Hütte bestand aus zwei Hochöfen, je vier Flamm- und Kupolöfen, drei Zylindergebläsen, einem Bohr-, Dreh- und Schleifwerk sowie verschiedenen Nebengebäuden. Alle Maschinen wurden durch Wasserkraft angetrieben. Nach der Stilllegung der Hütte begann ein stetiger Verfall der Industriegebäude, obwohl diese bereits 1929 durch die Rheinprovinz unter Denkmalschutz gestellt worden waren. Eine anstelle der ehemaligen Glasfassade vor die Gießhalle gebaute, gemauerte Halle wurde in dieser Zeit wieder abgebrochen. Nach dem Zweiten Weltkrieg schritt der Verfall so weit voran, dass um 1970 der Abbruch unausweichlich schien. Erste Schritte zur Erhaltung Gießhalle begannen 1976 durch den damaligen Eigentümer Heinrich Strüder. In den Jahren 1978–1979 konnte die Rekonstruktion der großen Westfront durchgeführt werden. Danach erfolgte in den 1980er Jahren die Sicherung der oberen und seitlichen Gebäudeteile. Nachdem die Hütte wieder in den Besitz der Stadt Bendorf übergegangen war, begann man 2012 mit Finanzmitteln von Stadt, Land und Bund eine groß angelegte Sanierung und Renovierung mit dem Ziel, das Industriedenkmal als kulturellen Veranstaltungsort nutzen und der Öffentlichkeit nach und nach zugänglich machen zu können. Am 28. April 2017 wurde das Besucherzentrum eröffnet und damit das Gelände für Besucher zugänglich, seit März 2019 kann die komplett sanierte Gießhalle mit Hochofengebäude besichtigt werden.

Gießhalle der Sayner Hütte, Carl Ludwig Althans-Ausstellung, 1981

Farbfotografie. Diese Aufnahme entstand am 09. Oktober 1981 und zeigt eine Ansicht von Westen der im Jahr 1830 von Carl Ludwig Althans erbauten Gießhalle der Sayner Hütte in Bendorf-Sayn. Vom 10. bis 18. Oktober 1981 wurde in der Halle eine Ausstellung zu Ehren des Erbauers "Carl Ludwig Althans" präsentiert. Ein Feuerwehrauto steht mit ausgezogener Drehleiter vor der Glasfassade, damit die Glasscheiben gereinigt werden konnten. Die historische Gießhalle, der am 27. August 2010 der Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ verliehen wurde, gilt als erster Industriebau mit einer tragenden Gusseisenkonstruktion. Die ursprüngliche Halle mit 24 × 29 Metern und sechs Jochen wurde im Jahr 1844 um vier Joche auf 43,30 Meter vergrößert. Das gesamte Tragwerk besteht aus Gusseisen. Die 6,5 Meter hohen Säulen mit dorischen Kapitellen tragen die gusseisernen Längs- und Querbinder und die in der Querrichtung verlaufenden Korbbogenbinder tragen die Dächer der Seitenschiffe. Durch die gesamte Halle verläuft eine Transportebene, die an den Bindern der Obergaden aufgehängt ist. Über Treppen war sie mit der Gießebene und dem Hochofen verbunden. In der Apsis der Halle stand der Hochofen, der vom Hang aus beschickt wurde sowie zwei Flammöfen. Der Rauchabzug geschah durch die verglasten Obergaden im Mittelschiff. Die Gussteile konnten mit acht an den Rundsäulen angebrachten Auslegerkränen in die Seitenschiffe transportiert werden. Den vorderen Abschluss der Gießhalle bildete eine Glaswand mit Eisenrippen im Mittelschiff und Spitzbögen in den Seitenschiffen. 1844 waren neben den vier preußischen Hüttenbeamten noch rund 170 Arbeiter beschäftigt. Die Hütte bestand aus zwei Hochöfen, je vier Flamm- und Kupolöfen, drei Zylindergebläsen, einem Bohr-, Dreh- und Schleifwerk sowie verschiedenen Nebengebäuden. Alle Maschinen wurden durch Wasserkraft angetrieben. Nach der Stilllegung der Hütte begann ein stetiger Verfall der Industriegebäude, obwohl diese bereits 1929 durch die Rheinprovinz unter Denkmalschutz gestellt worden waren. Eine anstelle der ehemaligen Glasfassade vor die Gießhalle gebaute, gemauerte Halle wurde in dieser Zeit wieder abgebrochen. Nach dem Zweiten Weltkrieg schritt der Verfall so weit voran, dass um 1970 der Abbruch unausweichlich schien. Erste Schritte zur Erhaltung Gießhalle begannen 1976 durch den damaligen Eigentümer Heinrich Strüder. In den Jahren 1978–1979 konnte die Rekonstruktion der großen Westfront durchgeführt werden. Danach erfolgte in den 1980er Jahren die Sicherung der oberen und seitlichen Gebäudeteile. Nachdem die Hütte wieder in den Besitz der Stadt Bendorf übergegangen war, begann man 2012 mit Finanzmitteln von Stadt, Land und Bund eine groß angelegte Sanierung und Renovierung mit dem Ziel, das Industriedenkmal als kulturellen Veranstaltungsort nutzen und der Öffentlichkeit nach und nach zugänglich machen zu können. Am 28. April 2017 wurde das Besucherzentrum eröffnet und damit das Gelände für Besucher zugänglich, seit März 2019 kann die komplett sanierte Gießhalle mit Hochofengebäude besichtigt werden.

Gussöfen, Sayner Hütte

Schwarzweißfotografie. Dieses Aufnahme zeigt zwei in der Sayner Hütte gefertigte Gussöfen. Einen ovalen "Wormser-Ofen" sowie einen Regulier-Füllofen mit Fußplatte. Bereits im Jahr 1752 existierte auf dem Gelände der Concordia-Hütte eine kleine Eisenhütte, die von Steitz und Wilhelm Remy betrieben wurde. Die Firma "Gebrüder Lossen" stellte am 12. Juni 1838 den Antrag zum Bau einer Eisenhütte in Bendorf. Die Familie Lossen war Besitzer der nassauischen Erzgruben. Carl Maximilian Lossen und seine Geschwister hatten ab 1832 Grundstücke zwischen Sayn und Mülhofen gekauft und besaßen auch alle Wasserrechte für den Saynbach. Am 29. Oktober 1839 wurde der Grundstein für das neue Werk gelegt, das den Namen "Concordia" erhielt. Im Dezember 1841 wurde die offizielle Konzession erteilt. Ende Juni 1843 wurde der erste Hochofen angeblasen, der ununterbrochen bis 1853 in Betrieb war. Im Jahr 1854 wurden zwei Puddelöfen, ein Schweißofen, ein Blechglühofen, ein Dampfhammer und ein Walzwerk gebaut. Zwei Jahre später wurden ein zweites Walzwerk und ein noch größerer Dampfhammer gebaut. Um das Jahr 1870 wurden zwei neue Hochöfen gebaut und die ersten Häuser der Arbeitersiedlung Am Röttchenshammer errichtet. 1898 wurde der Familienbetrieb in eine GmbH umgewandelt und 1900 in eine Aktiengesellschaft. Mit dem neuen Kapital wurde bis 1908 die Gießerei erweitert. 1906 wurden die Erzgruben an die Thyssen-Gruppe verkauft und 1909 ein Zementwerk gebaut. 1917 erwarb die Koblenzer Eisenhandelsfirma Carl Spaeter die Aktienmehrheit, später kaufte sie die restlichen Aktien der Familie Lossen. 1921 wurde die Concordiahütte mit der Rombacher Hüttenwerke AG vereinigt, die auch Carl Spaeter gehörte, und 1926 in die neu gegründete Vereinigte Stahlwerke AG eingegliedert. Aus Rationalisierungsgründen wurden die Hochöfen, das Schlackewerk, das Presswerk und die Großschmiede stillgelegt. Die Eisengießerei und die Maschinenbauabteilung wurden vergrößert. Während der Rezession in den 1930er-Jahren sank die Belegschaft von 1000 auf weniger als 400. In den Kriegsjahren wurde die Stahlgießerei wieder in Betrieb genommen, und die Belegschaft stieg 1943 auf rund 1500 Mitarbeiter. Für die deutsche Reichsbahn wurden jährlich bis zu 30.000 Radsätze gefertigt. Ende 1944 wurde nichts mehr produziert. Gegen Kriegsende wurde die Hütte, die bis dahin von Bombenangriffen verschont geblieben war, durch Artilleriebeschuss teilweise zerstört. Im Frühsommer 1945 wurde bereits mit dem Wiederaufbau begonnen. Nach der Freigabe der letzten Montagehallen 1951 und neuen Investitionen waren bald schon wieder fast 1500 Arbeiter beschäftigt, 1957 sogar über 1500. Nach fast 100 Jahren wurde 1962 die Produktion von Öfen und Herden eingestellt. Der Schwerpunkt lag jetzt auf dem Serienguss und dem Maschinenbau. Seit 1952 gehörte die Concordia zur Rheinstahl-Union Maschinen- und Stahlbau AG und danach zur Thyssen Guss AG. In den folgenden Jahren wurden der Stahlguss und der handgeformte Guss eingestellt und nur noch Serienguss gefertigt. Bis zu diesem Zeitraum hielt sich bei den Hüttenarbeitern und im Volksmund der Begriff Lossens-Hütte. 1993 wurde die Hütte geschlossen und 1995 bis auf zwei Gebäude abgerissen. Damit endete das Hüttenwesen in Bendorf. Seit 1998 wurden die verbliebenen Gebäudeteile nach Teilumbau als Seminar- und Veranstaltungszentrum genutzt. Heute ist ein Garten-Center und ein Ingenieurbüro in dem historischen Hüttengebäude ansässig.

Adler auf Portalpfeiler Sayner Hütte, Bendorf-Sayn

Schwarzweißfotografie. Dieses Aufnahme zeigt einen der beiden preußischen Adlerskulpturen, die die Portalpfeiler an der Zufahrt der Sayner Hütte bekrönten. Die Originaladler aus Eisenguss wurden mit Unterstützung des Freundeskreises Sayner Hütte e. V. restauriert. Eine der beiden Adlerskulpturen ist in der Ausstellung im Besucherzentrum der Sayner Hütte (Krupp´she Halle) für Besucher präsentiert und der zweite Adler wird Teil der zukünftigen neuen Eisenkunstguss-Präsentation im sog. Arkadenhaus der Sayner Hütte. Auf den Pfeilern wurden Nachgüsse aus der Kunstgießerei in Lauchhammer aufgestellt. Die Adlerskulpturen sind abgebildet in zwei Musterbüchern bzw. Katalogen der Sayner Hütte des 19. Jahrhunderts (Musterbuch 2 und 3).

"Drei Kanonen", Bendorf-Sayn

Schwarzweißfotografie. Dieses Aufnahme zeigt drei in der ehemals königlich-preußischen Sayner Hütte gegossene Geschütze, die seit den 1960 Jahren in Bendorf-Sayn an der Schlossstrasse Ecke Silbecher vor dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal aufgestellt sind.

Adlerskulptur

Schwarzweißfotografie. Dieses Aufnahme zeigt einen der beiden preußischen Adlerskulpturen, die die Portalpfeiler an der Zufahrt der Sayner Hütte bekrönten. Die Originaladler aus Eisenguss wurden mit Unterstützung des Freundeskreises Sayner Hütte e. V. restauriert. Eine der beiden Adlerskulpturen ist in der Ausstellung im Besucherzentrum der Sayner Hütte (Krupp´she Halle) für Besucher präsentiert und der zweite Adler wird Teil der zukünftigen neuen Eisenkunstguss-Präsentation im sog. Arkadenhaus der Sayner Hütte. Auf den Pfeilern wurden Nachgüsse aus der Kunstgießerei in Lauchhammer aufgestellt. Die Adlerskulpturen sind abgebildet in zwei Musterbüchern bzw. Katalogen der Sayner Hütte des 19. Jahrhunderts (Musterbuch 2 und 3).

Gussöfen der Sayner Hütte und der Concordia-Hütte

Schwarzweißfotografie. Dieses Aufnahme zeigt links einen gusseisernen Säulenofen aus der Produktion der Sayner Hütte (vorne beschriftet mit "SAYNER / HÜTTE") und rechts einen ovalen "Wormser-Ofen" aus der Concordia-Hütte der Gebrüder Lossen (vorne in einem Oval beschriftet "GEBRÜDER LOSSEN CONCORDIAHÜTTE"). Letzterer gehört zum heutigen Bestand des Rheinischen Eisenkunstguss-Museums (vgl. Inv.-Nr. 4.529). Bereits im Jahr 1752 existierte auf dem Gelände der Concordia-Hütte eine kleine Eisenhütte, die von Steitz und Wilhelm Remy betrieben wurde. Die Firma "Gebrüder Lossen" stellte am 12. Juni 1838 den Antrag zum Bau einer Eisenhütte in Bendorf. Die Familie Lossen war Besitzer der nassauischen Erzgruben. Carl Maximilian Lossen und seine Geschwister hatten ab 1832 Grundstücke zwischen Sayn und Mülhofen gekauft und besaßen auch alle Wasserrechte für den Saynbach. Am 29. Oktober 1839 wurde der Grundstein für das neue Werk gelegt, das den Namen "Concordia" erhielt. Im Dezember 1841 wurde die offizielle Konzession erteilt. Ende Juni 1843 wurde der erste Hochofen angeblasen, der ununterbrochen bis 1853 in Betrieb war. Im Jahr 1854 wurden zwei Puddelöfen, ein Schweißofen, ein Blechglühofen, ein Dampfhammer und ein Walzwerk gebaut. Zwei Jahre später wurden ein zweites Walzwerk und ein noch größerer Dampfhammer gebaut. Um das Jahr 1870 wurden zwei neue Hochöfen gebaut und die ersten Häuser der Arbeitersiedlung Am Röttchenshammer errichtet. 1898 wurde der Familienbetrieb in eine GmbH umgewandelt und 1900 in eine Aktiengesellschaft. Mit dem neuen Kapital wurde bis 1908 die Gießerei erweitert. 1906 wurden die Erzgruben an die Thyssen-Gruppe verkauft und 1909 ein Zementwerk gebaut. 1917 erwarb die Koblenzer Eisenhandelsfirma Carl Spaeter die Aktienmehrheit, später kaufte sie die restlichen Aktien der Familie Lossen. 1921 wurde die Concordiahütte mit der Rombacher Hüttenwerke AG vereinigt, die auch Carl Spaeter gehörte, und 1926 in die neu gegründete Vereinigte Stahlwerke AG eingegliedert. Aus Rationalisierungsgründen wurden die Hochöfen, das Schlackewerk, das Presswerk und die Großschmiede stillgelegt. Die Eisengießerei und die Maschinenbauabteilung wurden vergrößert. Während der Rezession in den 1930er-Jahren sank die Belegschaft von 1000 auf weniger als 400. In den Kriegsjahren wurde die Stahlgießerei wieder in Betrieb genommen, und die Belegschaft stieg 1943 auf rund 1500 Mitarbeiter. Für die deutsche Reichsbahn wurden jährlich bis zu 30.000 Radsätze gefertigt. Ende 1944 wurde nichts mehr produziert. Gegen Kriegsende wurde die Hütte, die bis dahin von Bombenangriffen verschont geblieben war, durch Artilleriebeschuss teilweise zerstört. Im Frühsommer 1945 wurde bereits mit dem Wiederaufbau begonnen. Nach der Freigabe der letzten Montagehallen 1951 und neuen Investitionen waren bald schon wieder fast 1500 Arbeiter beschäftigt, 1957 sogar über 1500. Nach fast 100 Jahren wurde 1962 die Produktion von Öfen und Herden eingestellt. Der Schwerpunkt lag jetzt auf dem Serienguss und dem Maschinenbau. Seit 1952 gehörte die Concordia zur Rheinstahl-Union Maschinen- und Stahlbau AG und danach zur Thyssen Guss AG. In den folgenden Jahren wurden der Stahlguss und der handgeformte Guss eingestellt und nur noch Serienguss gefertigt. Bis zu diesem Zeitraum hielt sich bei den Hüttenarbeitern und im Volksmund der Begriff Lossens-Hütte. 1993 wurde die Hütte geschlossen und 1995 bis auf zwei Gebäude abgerissen. Damit endete das Hüttenwesen in Bendorf. Seit 1998 wurden die verbliebenen Gebäudeteile nach Teilumbau als Seminar- und Veranstaltungszentrum genutzt. Heute ist ein Garten-Center und ein Ingenieurbüro in dem historischen Hüttengebäude ansässig.

Sayner Brunnen aus Eisenguss

Farbfotografie. Dieses Aufnahme zeigt die Krone des in der Sayner Hütte gegossenen Brunnens mit drei Schalen. Dieser Brunnen steht auf dem Brunnenplatz zwischen der Abtei- und der Brexstraße in Alt-Sayn. Ein weiterer Brunnen dieses Typs steht auf dem Domplatz in Wetzlar. Eine Lithographie im ersten Musterbuch bzw. Katalog der Sayner Hütte von 1823 ist der Brunnen ebenfalls abgedruckt.

Kureck-Haus, Koblenz-Olper-Straße 155, Bendorf-Sayn, 1992

Farbfotografie. Diese Aufnahme zeigt das ehemalige Wohnhaus der Familie Kureck in der Koblenz-Olper-Straße in Bendorf-Sayn im Jahr 1992. Johann Anton Kureck (* 1783 Schorgast, Schefina, + New York, USA), war zunächst Sandformer auf der königlich-preußischen Eisenhütte in Gleiwitz und ab 1803/04 in der Klein- und Medaillenformerei der Berliner Hütte beschäftigt. 1820 wurde er auf die königlich-preußische Eisenhütte nach Sayn versetzt. Johann Anton Kureck hatte am 9. Oktober 1808 noch in Berlin Wilhelmine Henriette Zumpft (* 24.4.1784 Berlin, + 2.11.1850 Sayn) geheiratet. Sie war die Tochter des ebenfalls von Berlin nach Sayn versetzten Formers Johann Christoph Zumpft (* 10.12.1747 Ottendorf/Sachsen, + 9.3.1824 Sayn) und der Maria Sophie Wildberg (* 15.10.1760 Berlin, + 8.1.1846 Sayn), Eltern des später auf der Sayner Hütte tätigen Johann Heinrich Zumpft (1799-1878), der u. a. die Igeler Säule modellierte. Johann Anton Kureck und seine Gemahlin bekamen 6 Kinder: Julius Kureck (*28. 07.1811 in Berlin, + 26. 10.1849 in Sayn), Emilia Auguste Kureck (* 24.8.1813 Berlin, + 10.1.1847 Sayn), Emilie Augusta Pauline Kureck (* 24.8.1815 Berlin, + 7.12.1896 Sayn), Friedrich Wilhelm Ernst Kureck (* 5.1.1818 Berlin, + 25.8.1883 Burg, Grafschaft Nassau-Dillenburg, heute Kreis Herborn-Dill), Johann Heinrich Kureck (* 18.3.1821 Sayn, + 26.12.1889 Kronberg/Taunus) und Anton Kureck (* 10.4.1824 Sayn, + 1869 New Haven, Connecticut, USA). Wir wissen, dass Julius Kureck Anfang 1824 im Alter von zwölfeinhalb Jahren als Modellarbeiter-Lehrling in die Sayner Hütte eintrat. Nach 11 Jahren Zugehörigkeit machte er sich im Januar 1835 mit einer Modell- und Gießwerkstatt am Ort selbständig. Johann Heinrich erlernte ebenfalls den Beruf des Modelleurs auf der Sayner Hütte und trat im November 1843 in die Eisenhütte Mägdesprung im Herzogtum Anhalt-Bernburg ein, die ihn im Februar 1848 definitiv als Kunstmodelleur anstellte. 1860 zum Akademischen Künstler ernannt, arbeitete er von 1865 bis zur Pensionierung 1884 als Hofkunstmodelleur auf der Eisenhütte Mägdesprung im Nordharz.

Gelände Sayner Hütte, Bendorf-Sayn, 1996

Farbfotografie. Diese Aufnahme entstand am 30. Oktober 1996, bei einer Begehung des Geländes Sayner Hütte durch Mitarbeiter der Stadt Bendorf. Man sieht im Hintergrund noch einen Teil des eingeschossigen Wohnhauses für sozial schwache Familien. Zu sehen sind spielende Kinder. Auf dem Gelände lebten in den 1970-1990er Jahren kinderreiche arme Familien. Im Vordergrund liegt Sperrmüll. Heute ist das Gebäude abgerissen. Nur das Gebäude links im Hintergrund besteht noch neben dem "Comptoir" auf dem sog. Erzplatz des Denkmalareals Sayner Hütte.

Gelände Sayner Hütte, Bendorf-Sayn, 1995

Farbfotografie. Diese Aufnahme entstand im März 1995 und zeigt einen Blick auf einen heute nicht mehr existierenden Gebäudekomplex mit Sozialwohnungen auf dem sog. oberen Erzplatz des Geländes Sayner Hütte. Die Sayner Hütte wurde als Eisengießerei Ende 1926 geschlossen. In den 1970-1990er Jahren brachte die Stadt Bendorf sozial schwache Familien in verschiedenen Gebäuden auf dem Gelände Sayner Hütte unter, während die Krupp´sche Halle und die Gießhalle von der Firma Strüder genutzt wurden. Heute sind die Hallen aufwendig saniert und seit 2017 für die Öffentlichkeit zugängig. Die Stiftung Sayner Hütte betreibt und vermarktet das Industriedenkmal.

Gelände Sayner Hütte, Bendorf-Sayn, 1997

Farbfotografie. Dieses Bild, aufgenommen am , Diese Aufnahme entstand am 27. Mai 1997 und zeigt einige Schuppen, davor eine Mülltonne mit weiterem Müll drum herum auf dem sog. oberen Erzplatz der Sayner Hütte unmittelbar vor der "Saynerhütte 6", die im Hintergrund noch zu erkennen ist. In den 1970-19190er Jahren brachte die Stadt Bendorf sozial schwache Familien in verschiedenen Gebäuden auf dem Gelände der Sayner Hütte unter. Mittlerweile sind einige der historischen Gebäude saniert und die Stiftung Sayner Hütte betreibt und vermarktet das Industriedenkmal. Seit 2017 ist die Sayner Hütte für die Öffentlichkeit zugänglich. 2020 wird das Rheinische Eisenkunstguss-Museum Teil der Stiftung Sayner Hütte und auf dem Gelände Sayner Hütte untergebracht sein.

Oberer Erzplatz auf der Sayner Hütte, Bendorf-Sayn, 1996

Farbfotografie. Diese Aufnahme entstand am 30. Oktober 1996 und zeigt den Blick auf städtische Wohnhäuser mit Sozialwohnungen auf dem Geländer Sayner Hütte in Bendorf-Sayn. Zu sehen ist der sog. obere Erzplatz. Am rechten Bildrand hinter Mülltonne, Fahrrad und Schuppen erkennt man das "Comptoir" (Beamtenhaus) und dahinter das Hochofengebäude der Gießhalle. Auf der linken Bildseite ist ein heute nicht mehr existierendes städtisches Wohngebäude zu sehen. Auf dem Platz zwischen den Gebäuden parken Autos.

Sayner Hütte, 1994

Farbfotografie. Diese Aufnahme entstand im Februar 1994 und zeigt einen Blick auf einen heute nicht mehr existierenden Gebäudekomplex mit Sozialwohnungen auf dem sog. oberen Erzplatz des Geländes Sayner Hütte. Die Sayner Hütte wurde als Eisengießerei Ende 1926 geschlossen. In den 1970-1990er Jahren brachte die Stadt Bendorf sozial schwache Familien in verschiedenen Gebäuden auf dem Gelände Sayner Hütte unter, während die Krupp´sche Halle und die Gießhalle von der Firma Strüder genutzt wurden. Heute sind die Hallen aufwendig saniert und seit 2017 für die Öffentlichkeit zugängig. Die Stiftung Sayner Hütte betreibt und vermarktet das Industriedenkmal.

Sayner Hütte, Comptoir 1998

Farbfotografie. Diese Aufnahme entstand im Mai 1998 und zeigt einen Blick auf das "Comptoir" und ein eingeschossiges, heute nicht mehr existierendes Gebäude auf dem Gelände der Sayner Hütte. Das sogenannte Comptoir (Beamtenhaus) ließ der Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus im Jahre 1769 als Verwaltungs- und Wohngebäude für die neu gegründete Sayner Hütte erbauen. In den 1970-1990er Jahren waren in verschiedenen Gebäuden im Bereich des sog. oberen Erzplatzes Sozialwohnungen von der Stadt Bendorf eingerichtet worden. In den Hallen war die Firma Strüder ansässig, die 2004 den Standort aufgab. Seit 2018 wird das "Comptoir" saniert und zum Verwaltungsgebäude der Stiftung Sayner Hütte mit Rheinischem Eisenkunstguss-Museum ausgebaut.

Sayner Hütte, Comptoir 1998

Farbfotografie. Diese Aufnahme entstand im Mai 1998 und zeigt einen Blick auf das "Comptoir" und ein eingeschossiges, heute nicht mehr existierendes Gebäude auf dem Gelände der Sayner Hütte. Das sog. Comptoir (Beamtenhaus) ließ der Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus im Jahre 1769 als Verwaltungs- und Wohngebäude für die neu gegründete Sayner Hütte erbauen. In den 1970-1990er Jahren waren in verschiedenen Gebäuden im Bereich des sog. oberen Erzplatzes Sozialwohnungen von der Stadt Bendorf eingerichtet worden. In den Hallen war die Firma Strüder ansässig, die 2004 den Standort aufgab. Seit 2018 wird das "Comptoir" saniert und zum Verwaltungsgebäude der Stiftung Sayner Hütte mit Rheinischem Eisenkunstguss-Museum ausgebaut.

Sayner Hütte, Comptoir 1998

Farbfotografie. Diese Aufnahme entstand im Mai 1998 und zeigt einen Blick auf das "Comptoir" und ein eingeschossiges, heute nicht mehr existierendes Gebäude auf dem Gelände der Sayner Hütte. Links davon ist noch eine Ecke des Hochofengebäudes zu erkennen. Das sogenannte Comptoir (Beamtenhaus) ließ der Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus im Jahre 1769 als Verwaltungs- und Wohngebäude für die neu gegründete Sayner Hütte erbauen. In den 1970-1990er Jahren waren in verschiedenen Gebäuden im Bereich des sog. oberen Erzplatzes Sozialwohnungen von der Stadt Bendorf eingerichtet worden. In den Hallen war die Firma Strüder ansässig, die 2004 den Standort aufgab. Seit 2018 wird das "Comptoir" saniert und zum Verwaltungsgebäude der Stiftung Sayner Hütte mit Rheinischem Eisenkunstguss-Museum ausgebaut.

Sayner Hütte, Comptoir 1998

Farbfotografie. Diese Aufnahme entstand im Mai 1998 und zeigt einen Blick durch eine Gardine auf das "Comptoir" und ein eingeschossiges, heute nicht mehr existierendes Gebäude auf dem Gelände der Sayner Hütte. Das sogenannte Comptoir (Beamtenhaus) ließ der Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus im Jahre 1769 als Verwaltungs- und Wohngebäude für die neu gegründete Sayner Hütte erbauen. In den 1970-1990er Jahren waren in verschiedenen Gebäuden im Bereich des sog. oberen Erzplatzes Sozialwohnungen von der Stadt Bendorf eingerichtet worden. In den Hallen war die Firma Strüder ansässig, die 2004 den Standort aufgab. Seit 2018 wird das "Comptoir" saniert und zum Verwaltungsgebäude der Stiftung Sayner Hütte mit Rheinischem Eisenkunstguss-Museum ausgebaut.

Neugestaltung Brunnenplatz in Alt-Sayn, 1979

Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme aus dem Jahr 1979 zeigt die Baumaßnahmen während der Neugestaltung des Brunnenplatzes zwischen der Abtei- und der Brexstraße in Alt-Sayn. Beginn dieses Bauprojektes war im Mai des Jahres 1979, die Bauzeit betrug etwa 4 Wochen bei einem Kostenpunkt von etwa 15.000 DM. Der gusseiserne Brunnen mit ursprünglich 3 Schalen war in der Sayner Hütte um 1830 hergestellt worden. Er ist im Musterbuch bzw. Katalog der Sayner Hütte (MB 1) von 1828 abgebildet (vgl. Inv.-Nr. 6.273). Ein weiterer Brunnen dieses Typs steht auf dem vor dem Dom in Wetzlar.

Portrait Oskar Kroeber, Direktor der Sayner Hütte

Schwarzweißfotografie, sog. Carte-de-Visite. Dieses Portrait zeigt Oskar Kroeber (1832-1909), der ab 1865 Direktor der Hüttenverwaltung Sayn war.Vor Ort ist er außerdem als Gründer und Vorsitzender des Sayner Verschönerungsvereins (gegründet am 2. März 1896 ) bekannt. Bendorfer Zeitung 13.02.1909 (LHA Kobenz 655,64 Nr. 4100): „[…] Im Hohen Alter von 77 Jahren starb gestern Nacht 12 Uhr der frühere Direktor der Krupp´schen Gruben und Hütten, Herr Oscar Kroeber, plötzlich und unerwartet infolge eines Schlaganfalles. Einer der besten und geachtesten Bürger der Rheinlande ist mit ihm aus dem Leben geschieden und ganz besonders schmerzlich wird Sayn durch diese Todesnachricht betroffen. Seit 1864 bei der Firma Krupp, wirkte er zuerst als Bergverwalter in Braunfeld. Im Jahre 1866 als Direktor der Krupp´schen Gruben und Hütten nach Sayn berufen, entfaltete er hier fast vierzig Jahre lang eine wohl an Mühen und Arbeit aber auch an Erfolgen reiche Tätigkeit. Es unterstanden ihm Sayner Hütte, Mülhofener Hütte, Hermanns-Hütte in Neuwied und Johannis-Hütte bei Duisburg, sowie sämtliche Krupp´schen Gruben. Aber auch für Sayn und den ganzen Landkreis Coblenz hatte er in diesen langen Jahren stets Gelegenheit segensreicher Wirksamkeit. Er war Mitglied des Gemeinderates, der Bürgermeisterei-Verwaltung und des Kreistages. Der Verschönerungs-Verein, der so vieles getan für das idyllisch gelegene Sayn, ist seine Schöpfung. Persönlich eng befreundet mit dem verstorbenen Geheimrat Krupp, dessen Vater ihn schon in die verantwortliche Stellung eingesetzt hatte, konnte er hier schalten und walten, wie er es für Sayn und dessen Bevölkerung am besten hielt und was immer er getan, es verdient die dankende Anerkennung aller. Am 1. Februar trat Direktor Kroeber in den wohlverdienten Ruhestand. Im Dezember des Jahres 1906 war es ihm vergönnt, im Kreise seiner Familie das seltene Fest der goldenen Hochzeit zu begehen. Auch sein Kaiser anerkannte seine Verdienste, mehrere hohe Orden zierten seine Brust. Sein Andenken wird in Sayn und allerorts, wo er gewirkt, fortleben.“

Oberhammer, Bendorf-Sayn, 1867

Schwarzweißfotografie als Kalenderblatt (Januar 2004) gedruckt. Die Aufnahme entstand im Jahr 1869 und zeigt den sogenannten "Oberhammer", etwa einen Kilometer oberhalb der Sayner Hütte im Sayntal gelegen. Am linken Bildrand sind der Hochofen, die Gießerei und der Möllerschuppen erkennbar. Rechts davon sieht man den Kohleschuppen. Im Jahre 1769 beauftragt der letzte Kurfürst und Erzbischof von Trier, Clemens Wenzeslaus, Herzog von Sachsen (1739-1812), seinen Berginspektor Heinrich Daniel Jacobi (1725-1796), in Sayn bei Koblenz eine Eisenhütte zu erbauen. Die zu seinem Privatbesitz gehörenden Horhauser Gruben im Westerwald belieferten die Hütte mit Eisenerz. Als Folge des Wiener Kongresses erhält das Königreich Preußen das Rheinland als neue Provinz und übernimmt, neben den bereits bestehenden königlich-preußischen Eisenhütten in Gleiwitz (seit 1796) und Berlin (seit 1804), die Sayner Hütte am 1. Juli 1815. Im Jahre 1865 erwirbt der Essener Fabrikant Alfred Krupp (1812-1887) die Sayner Hütte, die unmittelbar am Rhein gelegene Mülhofener Hütte und die Horhauser Erzgruben (Gruben „Georg“, „Luise“ und „Friedrich-Wilhelm“). Die Krisenzeit nach dem 1. Weltkrieg trifft die mittelrheinischen Krupp´schen Hüttenwerke schwer: die Hermannshütte (Neuwied) wird 1925, die Sayner Hütte 1926 und die Mülhofener Hütte 1930, nach Inbetriebnahme des neuen Hochofenwerks in Essen-Borbeck 1929, stillgelegt. Heute gehört das Denkmalareal Sayner Hütte der Stadt Bendorf und wird seit einigen Jahren aufwendig saniert. Im April 2017 wurde das Besucherzentrum eröffnet und damit das Gelände für Besucher zugänglich gemacht.

[Stand der Information: ]