Die Vorderseite der Feldpostkarte zeigt den kolorierten Druck einer gestellten Szene mit Schauspielern: Auf einer Steinbank vor gemalter Schlossgartenkulisse sitzt ein alter französischer General mit einem Kind, das wohl Napoleons Sohn Napoleon Franz Joseph Karl Bonaparte (1811-1832) darstellen soll. Ein als Napoleon verkleideter Mann steht hinter der Bank und blickt auf die beiden Sitzenden. In der unteren Bildhälfte ist ein französisches Gedicht abgedruckt, in dem der alte Soldat von der Schlacht bei Friedland erzählt. In der Schlacht am 14. Juni 1807 errang die französische Armee einen wichtigen Sieg über ein russisch-preußisches Heer, der zum Frieden von Tilsit führte und letztlich Preußen zu einer europäischen Mittelmacht zurückstufte. In der Hochphase der Postkartenproduktion um 1900 und insbesondere zur Zeit des Ersten Weltkrieges erschienen viele zehntausende Kartenmotive mit napoleonischen Themen, die wichtiger Bestandteil einer patriotischen Ikonographie der von einer Revanche träumenden Franzosen waren. Populär waren Serien mit nachgestellten Szenen aus dem Leben Napoleons.
An den Seitenrändern befinden sich handschriftliche Notizen. Auf der Rückseite befindet sich eine handschriftlich verfasste Nachricht von Jakob (?) an Fräulein Lisbeth Leonhardt vom 24.2.1915. Der Feldpoststempel ist vom 25.2.1915. [Johanna Kätzel]
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