Seit 1798 war Trier Hauptstadt des französischen Saar-Departements. Napoleons Wirtschaftspolitik setzte auf Förderung des heimischen Gewerbes, und so wurde auch Christian Joseph Deuster Unterstützung gewährt, als er in den Jahren 1807/08 im säkularisierten Martinskloster am Trierer Moselufer eine Porzellanmanufaktur einrichten wollte. Deuster, in Bundenbach im Hunsrück geboren, hatte bereits in Paris eine Porzellanmanufaktur betrieben, die jedoch 1804 in Konkurs gegangen war. Da er zwar über die Erfahrung, nicht aber über die finanziellen Mittel verfügte, übernahm ein Konsortium hoher französischer Beamter als Aktiengesellschaft die Trägerschaft der Manufaktur in Trier. Die zum Kloster gehörige, direkt an der Mosel gelegene Mühle erlaubte die einfache Anlandung und Aufbereitung der Rohstoffe, welche man anfangs aus Limoges, später dann aus der Eifel und von Passau bezog. Die Produktion begann spätestens Anfang 1809.
Die Manufaktur entwickelte sich rasch zu einem Großunternehmen. Doch die Blütephase des Unternehmens währte nicht lange, die Eroberung Triers durch die Preußen führte zu einer Einschränkung der Produktion und schließlich zur Auflösung der Aktiengesellschaft im März 1815. Ein knappes halbes Jahr später ersteigerte der hier portraitierte Kaufmann Peter Marx, bis dahin Inhaber einer Aktie, die Manufaktur und führte den Betrieb in der preußischen Zeit weiter. Aufgrund mangelnder Rentabilität, steigender Kosten bei der Beschaffung der Rohstoffe und zunehmender Konkurrenz durch industriell gefertigtes Steingut wurde die Produktion spätestens im Januar 1821 eingestellt.
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