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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Foto - Sammlung Adolf Krapp [DK01-773]
Foto-Sammlung Adolf Krapp, Ordner 13: Wetterkreuz, 1920 (Museumsgesellschaft Bad Dürkheim e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museumsgesellschaft Bad Dürkheim e.V. (CC BY-NC-SA)
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Foto-Sammlung Adolf Krapp, Ordner 13: Wetterkreuz, 1920

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Beschreibung

Foto-Sammlung Adolf Krapp, Ordner 13: Wetterkreuz

Die Fotosammlung war die Arbeitsgrundlage für das Buch "Bilddokumente über Alt-Dürkheim", siehe weiter unten unter "Literatur".

Abbildung:
Das Wtterkreuz beim Mundhardter Hof, nach der Instandsetzung
Im Jahre 1513 haben die Wachenheimer Winzer in der Sorge um ihre Weinberge ein Wetterkreuz aufgestellt. Es versteckt sich heute in einem Kastanienwald auf dem Kreuzberg östlich des Mundhardter Ho¬fes. In einem stillen Winkel, von Brombeeren umwuchert, hat es abseits vom Wege die Jahrhunderte überlebt, bis es von einem verirrten Gra¬natsplitter in den letzten Kriegstagen 1945 getroffen wurde? Der Dra¬chenfelsklub, der Eigentümer des Geländes, ließ im Jahre 1952 den beschädigten Oberteil des Kultmales erneuern. Die alten Teile, die man noch fand, bewahrt das Heimatmuseum zu Bad Dürkheim auf.
Das über zwei Meter hohe Kreuz aus rotem Sandstein steht westlich der Stadt Wachenheim und seiner Rebhügel, um diese vor Unwetter abzuschirmen. Seine Vorderseite ist aber, dem Ort abgewendet, nach Westen orientiert, wo die Gewitter und Hagelschauer über den Bergen der Haardt aufziehen.
Auf den vier Kreuzbalken sind in gläubigem Vertrauen die Namen der vier Evangelisten in gotischer Minuskelschrift gesetzt und darunter die Jahreszahl 1513. Eine weitere Inschrift war nicht mehr zu entziffern. Die im Jahre 1952 angebrachte Bitte: „0 ihesum maria behid us' dürfte nach F. Wendel in dieser Form nicht mit dem Original übereinstimmen.
Dieses „wetter Crutz" wird schon 1522 in Urkunden genannt. Im Kriegsjahr 1915 wurde hier am zweiten Bittag zum letzten Mal der Wettersegen gesungen und um den Frieden gebetet. Um die Evangelistennamen auf diesem ältesten pfälzischen Wetterkreuz zu deuten, muss man folgende Zusammenhänge kennen: Wolkenbrüche, Gewitter und Hagelschlag sind Naturerscheinungen, die mit unerbittlicher Gewalt Haus und Hof gefährden, Blüten und Früchte zerschlagen und deshalb vor allem den bäuerlichen Menschen mit Sorge und Angst erfüllen. Um sich ihrer zu erwehren, hat der Mensch schon immer die Götter bestürmt und Wege gesucht, diese Schicksalsschläge fernzuhalten.
Unsere Vorfahren erkannten in Donar den Lenker aller Naturgewalten. Als Christen beugten sie sich dem Willen Gottes, erkannten aber in den Dämonen eine Macht, die mit göttlicher Einwilligung die Menschen bestraften. Aus diesem Wetterglauben erwuchs der Wetterzauber, gegen den die kirchliche und weltliche Gesetzgebung des Mittelalters mit empfindlichen Strafen einschreiten mußte.
Wettersegen, Flurprozessionen, Hagelfeiertage, Kräuterweihe, besonders aber das Errichten von Flurkreuzen, die als Wetter- Schauer- oder Hagelkreuze teilweise heute noch erhalten sind, sollten neben dem Wetterläuten die Fluren und das Dorf bewahren. Die Namen der vier Evangelisten waren damals schon in den Gebeten des Wettersegens enthalten, und ihre abwehrende und benediziere Kraft übertrug man auf die Personen der Evangelisten selbst, deren volkstümliche Namen abwehrstark und kraftgeladen zum Träger göttlicher Allmacht wurden.

Material/Technik

Papier * Fotografie

Literatur

  • Adolf Krapp (1979): Bilddokumente über Alt-Dürkheim. Bad Dürkheim
Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

Objekt aus: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

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