museum-digitalrheinland-pfalz
STRG + Y
de
Historisches Museum der Pfalz - Speyer Kalender Oberrheinsammlung HMP Speyer [HM_0_04241_c]
Der Hinkende Bote für das Jahr 1805 (Offenbach) (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Ehrenamtsgruppe HMP Speyer (CC BY)
1 / 11 Vorheriges<- Nächstes->

Der Hinkende Bote für das Jahr 1805 (Offenbach)

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Kalender und Almanache waren bis zum 19. Jh. ein populäres Lektüremedium für breite Bevölkerungsschichten. Eine sehr lange Tradition kann der Offenbacher Hinkende Bote aufweisen, der (in unterschiedlichen Abwandlungen) auch mit "Der Hinkend- und Stolpernd- doch eilfertig fliegend- und laufende Reichs-Bott" betitelt war. Spätestens seit 1698 nachweisbar, war der Offenbacher Kalender einer der am weitesten verbreiteten Quartkalender in Südhessen, der auch überregional - sogar in deutschsprachigen Gemeinden in den USA rezipiert wurde. Im frühen 19. Jh. wurde der Kalender von Heinrich Gottlieb Hauch verlegt, der Hofbuchdrucker von Isenburg-Birstein war, das von 1806 bis 1815 zum Rheinbund gehörte.
Wie für die Gattung der Volkskalender üblich, enthält der Offenbacher Hinkende Bote einen Kalender nach verschiedenen Zeitrechnungen und so genannte astrologische Praktika (auf Astrologie beruhende Wettervorhersagen), Anweisungen zum Aderlass, Termine für Messen und Märkte in der Region, Anekdoten, Platz für eigene Eintragungen, historische Begebenheiten und politische Neuigkeiten.
Die Ausgabe von 1805 erklärt außerdem den französischen Kalender, womit der Revolutionskalender oder Republikanische Kalender gemeint ist, der 1789 infolge der Französischen Revolution eingeführt wurde. Das Kalenderjahr begann offiziell am 22. September; hier ist fälschlicherweise der 23. September angegeben. Der Revolutionskalender, der keine christlichen Bezüge mehr und weitaus weniger Feier- und Ruhetage hatte, war bei der Bevölkerung nicht sehr beliebt. 1806 führte Napoleon bereits wieder den Gregorianischen Kalender ein. [Johanna Kätzel]

Material/Technik

Papier, gedruckt

Maße

H: 200 mm, B: 170 mm

Literatur

  • Friedrich Voit (1994): Vom "Landkalender" zum "Rheinländischen Hausfreund" Johann Peter Hebels. Das südwestdeutsche Kalenderwesen im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert (Forschungen zur Literaturgeschichte Bd. 41). Frankfurt/Main
  • Greilich, Susanne / Mix, York-Gothart (Hg.) (2006): Populäre Kalender im vorindustriellen Europa: Der "Hinkende Bote"/"Messager boiteux". Kulturwissenschaftliche Analysen und bibliographisches Repertorium. Berlin
  • York-Gothart Mix (Hrsg.) (2005): Der Kalender als Fibel des Alltagswissens (Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung Bd. 27). Tübingen
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.