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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Kalender Oberrheinsammlung HMP Speyer [HM_0_04243_a]
Hinkender Bote von 1813 (Zweibrücken) (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Ehrenamtsgruppe HMP Speyer (CC BY)
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Der Hinkende Bote für das Jahr 1813 (Zweibrücken)

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Beschreibung

Kalender und Almanache waren bis zum 19. Jh. ein populäres Lektüremedium für breite Bevölkerungsschichten. Der Zweibrücker Hinkende Bote wurde zunächst bei Baur und Rost gedruckt, später bei Ritter und Comp. Wie für die Gattung der Volkskalender üblich, enthält der Zweibrücker Hinkende Bote einen Kalender nach verschiedenen Zeitrechnungen und so genannte astrologische Praktika (auf Astrologie beruhende Wettervorhersagen und Anweisungen), eine Aderlasstabelle, Termine für Messen und Feste in der Region, Anekdoten, Leerseiten für eigene Eintragungen, historische Begebenheiten und politische Neuigkeiten.
Die Ausgabe von 1813 enthält zudem einen Überblick über die Kaiserliche Familie von Frankreich sowie das Große Einmaleins. Durch solche Inhalte bekamen Kalender auch den Charakter von Fibeln und konnten zur Volksbildung genutzt werden.
Der Zweibrücker Kalender hat den namengebenden "Hinkenden Boten" auf der Titelseite abgebildet: einen Mann mit Holzbein in Soldatenuniform. Tatsächlich waren es häufig invalide Soldaten, die versuchten, sich als Kolporteure von Nachrichten und Geschichten oder als Verkäufer von Volkskalendern ein Auskommen zu sichern. Die Schnecke zu Füßen des Boten symbolisiert dessen Langsamkeit. Gerade diese ließ ihn jedoch als eine vertrauenswürdigere Quelle erscheinen als etwa den schnellen Postreiter mit seinen nicht überprüfbaren Nachrichten. Kalender mit "hinkenden Boten" im Titel waren vor allem im südwestdeutschen Raum, der Schweiz und dem Elsass verbreitet. [Johanna Kätzel]

Material/Technik

Papier, gedruckt

Maße

H: 200 mm, B: 165 mm

Literatur

  • Greilich, Susanne / Mix, York-Gothart (Hg.) (2006): Populäre Kalender im vorindustriellen Europa: Der "Hinkende Bote"/"Messager boiteux". Kulturwissenschaftliche Analysen und bibliographisches Repertorium. Berlin
  • York-Gothart Mix (Hrsg.) (2005): Der Kalender als Fibel des Alltagswissens (Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung Bd. 27). Tübingen
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Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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