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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Gemäldesammlung Neuzeit (Sammlungsausstellung) [HM_1975_0032]
Portrait eines jungen Mannes (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Konstantin Weber, HMP Speyer (CC BY-NC-ND)
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Portrait eines jungen Mannes

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Beschreibung

Das Portrait eines jungen Mannes, dessen Gesicht durch ein kräftiges Seitenlicht vor dunklem Hintergrund modelliert wird, darf vielleicht als Selbstporträt des Malers Johann Georg Trautmann, möglicherweise aber auch als Porträt seines Sohnes Peter gelten, der sinnend am Betrachter vorbei in die Ferne schaut. Er trägt ein offenes, weißes Hemd mit einer schwarzen, flatternden Schleife und gerüschten Ärmelmanschetten sowie einen gelben Überrock. Das halblange, lockige, mittelblonde Haar wird von einer kaum sichtbaren, breiten Schleife zusammengehalten und ist von einem dunklen, am oberen Rand weinrot aufleuchtenden Barett bedeckt. Die rechte Hand hält ein Blatt Papier auf dem die Zeichnung eines bärtigen Mannes schemenhaft zu erkennen ist. Die Darstellung entspricht Trautmanns Selbstportrait [G 45] in Frankfurt bezüglich der seitenverkehrten Grunddisposition sowie der legeren, dem Typus des °Deshabillié-Bildnisses“ entsprechenden Kleidung. Die Farbgebung setzt gebrochene Weiß-, Gelb- und Rottöne gegen das Braungrün des Hintergrunds. Das Inkarnat des Portraits changiert lebhaft zwischen bräunlichen und rosafarbenen Tönen.
Gegen die in der Literatur geäußerte Annahme, es handle sich um ein Selbstportrait Trautmanns spricht nicht nur das jugendliche Alter des Dargestellten, sondern auch die im Vergleich zu dem Frankfurter Selbstportrait [G 45] ausgesprochen runden, vollen Formen des Gesichts und der Lippen. Die Nasenpartie, die klaren, dunklen Augen und die bogenförmigen Brauen beider Portraits ähneln sich hingegen so sehr, daß man daraus auf ein verwandtschaftliches Verhältnis beider Personen schließen darf. Zu denken wäre an ein Portrait seines Sohns Johann Peter. Der Vergleich der Physiognomie mit dem einzig bekannten gesicherten Bildnis Johann Peters, einer wesentlich später von J.F. Beer nach einem Gemälde angefertigten Radierung (ein Exemplar im Landesmuseum Mainz, Graphische Sammlung), offenbart leider nur wenig deutliche Übereinstimmungen. Die weniger vollen, kantig gewordenen Gesichtszüge der mit Sicherheit später geschaffenen Radierung ließen sich allerdings auch hinlänglich durch den Altersunterschied erklären. Weiterhin läßt sich das Alter des Porträtieren auf etwa sechzehn bis zwanzig Jahre schätzen. Da Trautmanns zweiter Sohn Johann Andreas Benjamin im Todesjahr seines Vaters erst 14 Jahre alt war, kann es sich bei dem besprochenen Gemälde kaum um dessen Portrait handeln. Im Falle eines tatsächlichen Portraits Johann Peters ließe sich aus dem angenommenen Alter schließlich eine Entstehungszeit des Gemäldes zwischen 1761 und 1764 errechnen

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe: 52,5 cm; Breite: 45 cm; Rahmenmaß: 60,5 cm br., 68 cm h.

Literatur

  • Kölsch, Gerhard (1999): JOHANN GEORG TRAUTMANN (1713 - 1796) Leben und Werk , 2 Teile (hier: Teil 2). Frankfurt
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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